Spanien: Illegaler Handel mit Singvögeln aufgedeckt (02.09.2011)

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Terassa, Katalonien: Einen unglaublichen Fall illegalen Vogelhandels haben die Behörden im spanischen Ort Terassa, Katalonien jetzt aufgedeckt. Die Polizei Guardia Civil hat bei einer Hausdurchsuchung etwa 700 Singvögel verschiedener Arten  gefunden und beschlagnahmt. Die überwiegend Jungvögel waren in enge Käfige eingesperrt, die teilweise sogar in Fernseher-Verpackungspappkartons gestapelt verwahrt worden waren. Futter und Wasser fehlten und zahlreiche Tiere waren bereits tot.

Der wegen illegaler Vogelhaltung überführte Täter gab an, die Tiere nicht selbst gefangen zu haben, sondern sie von Wilderern in Cuenca gekauft zu haben. Diese haben die Vögel - gegen alle Verbote -  mit Leimruten unter Anwendung von Klangattrappen gefangen. Die Wilderer erhielt 5 Euro pro Stück, der überführte Händler verkauft sie zu 15 Eur pro Tier. Wenn die Vögel dann „gut“ singen, steigt ihr Marktwert auf 1.000 bis 2.000 Euro. Jene Tiere, die nicht singen, sind wertlos und landen zumeist als „ Delikatesse“ im Kochtopf – nur selten gelangen welche wieder in die Freiheit. Die von der Guardia Civil und der Umweltbehörde Seprona beschlagnahmten Vögel wurden in das staatliche Centre de Fauna gebracht.

Die Staatsanwaltschaft nimmt den Fall zum Anlass der Forderung nach einer Gesetzesänderung; denn nach geltendem katalanischen Recht stellt der illegale Handel mit geschützten Singvögeln lediglich eine Ordnungswidrigkeit dar – zumindest wenn die betreffende Art nicht bedroht ist.


Der Stieglitz (od. Distelfink) ist eine begehrte Vogelart für die Haltung in Käfigen und Volieren. – Oftmals illegal! (Fotos: Horst Fest)


Das VsK sagt dazu: Ein Käfig ist kein Lebensraum – lasst die Vögel in Freiheit leben!

 

Original-Artikel bei elPeriódico.com

Berichterstatter: Dr. Eberhard Schneider