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Raketenwald

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Der „Raketenwald”, das Gelände einer früheren, zuletzt von der russischen Armee als Raketenarsenal genutzten, Schießanlage im Waldgebiet bei Bad Freienwalde wurde im Jahr 2007 vom VsK erworben. Fledermäuse, welche in unterirdischen Hohlräumen der alten Schießanlage dauerhaftes Quartier gefunden haben, gaben den Anstoß zum Kauf.

Das gut 10 ha große Areal mit gutem Baumbestand soll künftig als „Buchenwaldreservat” dem Ablauf der natürlichen Prozesse überlassen sein. Schon jetzt bieten ältere Bäume gute Möglichkeiten für höhlenbrütende Vogelarten; mit zunehmendem Alter werden immer wieder Baumstämme geeignet sein, dass dort Spechte die Höhlen zimmern, die dann später von anderen Vögeln als Niststätten bewohnt werden und nicht zuletzt auch Fledermäusen natürliche Quartiere bieten.

 

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Dieses jahrzehntelang von Menschen geschundene Waldstück wird sich in VsK-Obhut ungestört weiterentwickeln. Auf den von Bauwerken freigeräumten Plätzen wird eine neue Baumgeneration heranwachsen und die vorhandenen Altbäume werden an Mächtigkeit zunehmen. Irgendwann werden sie in der natürlichen Entwicklung „Totholz” liefern, das Substrat für ungezählt viele biologische Arten, von den Mikroorganismen bis hin zur Vogelwelt.



Doch bis dahin werden all diese Bäume, und alles was nun an Jungwuchs dort aufkommt, das sonst klimatreibende Kohlendioxid speichern. - Vogelschutz ist Klimaschutz!

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MAUSOHREN SIND WIEDER UNTERWEGS Fledermäuse werden flügge




Berliner Artenschutz Team -BAT-e.V. informiert: Fledermäuse werden jetzt geboren
Im Mai ziehen Fledermäuse in ihre Wochenstubenquartiere. Die Mütter bringen dort jetzt in kleinen oder größeren Gruppen ihre Babys zur Welt. Bei den meisten einheimischen Arten gibt es ein Junges pro Jahr, manche Arten, wie der Große Abendsegler haben überwiegend Zwillinge.
 https://falkenseeaktuell.de/2018/06/12/berliner-artenschutz-team-bat-e-v-informiert-fledermaeuse-werden-jetzt-geboren/

 


 
Winterquartier Zitadelle Spandaus Fledermäuse und ihr Flugbegleiter
Weniger Futter, kaum noch Schlafplätze: Der Bauboom gefährdet Berlins Fledermäuse. Zum Glück für Abendsegler und Mausohren gibt es die Gewölbe der Zitadelle Spandau, wo sie zu Tausenden überwintern. Und wo Jörg Harder ihren Schlaf bewacht. KERSTIN DECKER
https://www.tagesspiegel.de/themen/reportage/winterquartier-zitadelle-spandaus-fledermaeuse-und-ihr-flugbegleiter/21027172.html



Die Fledermäuse kommen wieder: Führungen zu den Quartieren auf der Zitadelle

 


Zwischen den Feiertagen war ich wieder zum Auftakt der Winterzählungen in den Quartieren Brandenburgs unterwegs. Am 29.12.15 war auch wieder der Raketenwald an der Reihe. Davon berichte ich wieder sehr gerne.

Insgesamt bestätigte sich in fast allen Quartieren die Erwartung, dieses Jahr weniger Arten und damit weniger Individuen als in "guten Jahren" anzutreffen. Der extrem warme Dezember hatte stärker als je zuvor in meiner Erfahrung dazu geführt, dass die Arten, die erst bei deutlichem Kälteeinbruch in die Quartiere gehen, fehlen.

So hatten wir insgesamt fast keine Feststellungen zu  Mopsfledermäusen und Bechsteinfledermäusen.  Auch die Zahl der Großen Mausohren war deutlich geringer.

Diese Entwicklung ist auch in den beiden Quartieren des Raketenwaldes zu beobachten. Dennoch, trotz Fehlen bestimmter Arten ist kein "Negativrekord" zu verzeichnen.

Weiterhin sehr erfreulich und mit der einfachen Bemerkung "Alles richtig gemacht" zu bewerten, ist der Ausbau der Großen Kammer 2014 mit den neuen Hangelementen. Die abgängigen Putzblasen sind nur noch zu sehr geringem Anteil als Schlafplatz festzustellen. In den neuen Betonelementen sind dafür sogar bis zu 4 Tiere in einem Element gefunden worden.
Langohr

Hier die Zahlen im Einzelnen:
Schießgang:
71 Tiere, davon 23 Wasserfledermäuse, 39 Fransenfledermäuse, 3 Braune Langohren und 6 Große Mausohren.
5 der Großen Mausohren waren beringte Wiederfunde, ein Tier wurde neu beringt, zwei Fransenfledermäuse waren beringte Wiederfunde.

Große Kammer:
29 Tiere, davon 1 Bechsteinfledermaus, 6 Braune Langogren, 7 Fransenfledermäuse und 15 Wasserfledermäuse.
Die Bechsteinfledermaus, 1 Fransen- und 1 Wasserfledermaus waren beringte Wiederfunde.!

Jörg Harder 





2014 - Bericht

Frisch aus dem Quartier zurück möchte ich sogleich Bericht erstatten. Vorweg: Ich bin erfreut!
zunächst zur Erinnerung die Zahlen der Vorjahre:

Fledermäuse im Raketenwald 2011 – 2013 im Vergleich                      
Art Schießgang11 Große Kammer11 gesamt11   Gang12 Kammer12 gesamt12   Gang13 Kammer13 gesamt13
Wasserfledermaus 21 5     54 8     26 15  
Fransenfledermaus 32 1     30 2     22 2  
braunes Langohr 8 4     8 1     3 1  
Bechsteinfledermaus 3 1     3 4     5 4  
Großes Mausohr 19 0     24 0     12 1  
Mopsfledermaus 1 5     0 13     0 0  
Gesamtzahl     100       147       91
                       

 
Hier der aktuelle Bestand:

Schießgang:
Wasserfledermaus: 43, Braunes Langohr: 4, Fransenfledermaus: 23, Mops: 7, Bechsteinfledermaus:1, Mausohr: 21
Damit wurden im Gang 99 Tiere gefunden.
Große Kammer:
Wasserfledermaus: 22, Braunes Langohr: 7, Fransenfledermaus: 10, Mops: 8, Bechsteinfledermaus: 4, Mausohr: 0
Damit wurden in der Großen Kammer 51 Tiere gefunden.

Insgesamt also 150 Fledermäuse.

In der ersten Bewertung ist festzustellen: Es handelt sich um die höchste Tierzahl seit Übernahme des Projektes und Zählung durch das VsK, alle vorhandenen FFH Anhang II Arten sind weiter gut vertreten. Die Einschätzung, dass die niedrigeren Zahlen aus 2013 witterungsbedingt zu begründen sind, ist damit erhärtet.
Insbesondere ist eine Steigerung der Zahlen in der Großen Kammer zu beachten.  Das VsK veranlasste in 2014 eine Quartiersoptimierung. Es wurden 20 zusätzliche Hangelemente aus Holzbeton eingebaut. Von diesen Elementen sind bereits 8 von Tieren, Wasserfledermäusen und Braune Langohren besetzt worden. Eine Annahme von 40 % im 1. Jahr ist oberhalb der allgemeinen Erfahrung und belegt, wie richtig der Ausbau war.

Jörg Harder 
Fledermaus





2013 - Bericht

 Der „Raketenwald“ bei Bad Freienwalde

 Es war ja unter anderem auch die große Bedeutung des Geländes als Lebensraum und Überwinterungsquartier für verschiedene Fledermausarten, die uns seinerzeit bewogen hatte, diese vormals als militärische Gelände genutzte und dann in die „Konversion“ gegebene fast 12 Hektar große Waldstück für unsere satzungsgemäßen Zwecke des Vogel- und Naturschutzes zu erwerben. Der aus überwiegend alten Buchen und einigen anderen Laubholzarten gebildete Wald bietet zahlreichen Vogelarten gleichermaßen ungestörten Lebensraum, in dem vor allem höhlenbrütende Vogelarten zunehmend gute Lebensbedingungen finden. Und die werden immer besser, da in dem alten Baumbestand immer mehr Höhlen unter den Schnäbeln der Spechte entwickelt werden. Die längst „entsiegelten“ Flächen, auf denen ehedem die riesengroße Raketenhalle und Fahrzeugstellplätze standen, lassen zunehmend Waldverjüngung aufkommen, so das sich da auch neue Strukturen mit Lebensmöglichkeiten für die Vogelwelt entwickeln. So wie auch die nächtlichen Flieger in dem reichgegliederten Waldgelände ihre

In den zum FFH-Gebiet „Schießgang“ erklärten unterirdischen Gängen der ehemaligen MG42-Schießanlage finden nach wie vor die Fledermäuse ihren Unterschlupf und Winterquartier; im strukturreichen Baumbestand vielfältige Insektennahrung und nicht zuletzt auch weitere Wohnhöhlen.

Die Experten unseres kooperierenden Mitglieds BAT, dem Berliner Artenschutz Team www.bat-ev.de , betreuen auch dieses Fledermausvorkommen. Das zum Ergebnis der Schlafplatzzählung 2013 berichtet Mitglied Jörg Harder:             
„Die
Ergebnisse der Zählungen in den beiden Fledermausquartieren im Raketenwald sind leider nicht so exorbitant erfreulich wie im letzten Jahr. Das ist aber meines Erachtens unbedenklich und teilweise leicht erklärbar. Zunächst fehlen die vorher so extrem stark vertetenenen Mopsfledermäuse. Für diese war es einfach zu warm. Sie gehen nur bei strengem Frost in die Winterquartiere. Eingeschränkt gilt dies für viele Arten, etliche Tiere sind erst bei Minusgraden im Quartier. Zum zweiten waren die Zahlen 2012 sicher so hoch, dass im Rahmen der Bestandsschwankungen nicht regelmäßig gleich hohe Werte zu erwarten sind. Zusätzlich ist zu bedenken, dass diese Zahlen auch einem eher unglücklichen Umstand geschuldet sind: Im Raketenwald wurden ja nur die beiden größten (und bekannten) Quartiere erhalten. Der Rest der Gebäudestrukturen fiel der "Entsiegelung" anheim. Wahrscheinlich sind dabei auch einige unbekannte Kleinstquartiere verschwunden. Dies führt zunächst zum Anstieg der Zahlen in den verbliebenen Quartieren, bedeutet aber auch, dass die Tiere sich weiter anderswo orientieren können.
Schließlich sind aber die Zahlen, insbesondere bezüglich der Anhang II FFH Arten, ganz ordentlich. Besonders gefreut hat mich der Anstieg bei der Bechsteinfledermaus, die auch in anderen Quartieren häufiger wurde, und von der ich gern ein schönes Foto anfüge.Die Beobachtungen aus den letzten drei Jahren fasse ich vergleichend zusammen:

                       

Art

                              Schießgang 2011  

Große Kammer 2011

Gesamt 2011

 

Gang12

Kammer12

gesamt12

 

Gang13

Kammer13

gesamt13

Wasserfledermaus

21

5

   

54

8

   

26

15

 

Fransenfledermaus

32

1

   

30

2

   

22

2

 

braunes Langohr

8

4

   

8

1

   

3

1

 

Bechsteinfledermaus

3

1

   

3

4

   

5

4

 

Großes Mausohr

19

0

   

24

0

   

12

1

 

Mopsfledermaus

1

5

   

0

13

   

0

0

 

Gesamtzahl

   

100

     

147

     

91

                       


Winter2013 186 

 

Finkenmanöver


Buchfinken-Gesangswettbewerbe, umschrieben mit dem Wort “Finkenmanöver”, sind Tierquälerei. Die männlichen Finken werden monatelang in kleinen und verhüllten Einzelkäfigen gehalten, um sie auf einen Revier-Konkurrenzkampf beim Wettstreit vorzubereiten. Die Herkunft dieser armen Vögel ist meist illegal. Da sich die Buchfinken kaum in Gefangenschaft vermehren, werden sie mit Leimruten oder Fallen aus der Natur entnommen. Fast ein halbes Jahr lang werden sie in Gefangenschaft gehalten, ohne ihre elementarsten Bedürfnisse befriedigen zu können.

finkenmanover_03Am Tag des Wettstreits kommen die eingeschüchterten Finken in einen mobilen Käfig, der etwas größer als ein Schuhkarton ist. Sorgfälltig in ein weißes Tuch gehüllt, werden sie dann zum Wettkampfplatz gebracht. Auf einer brusthohen Balustrade werden die Käfige im Abstand von zunächst etwa 50 cm aneinandergereiht. Aufgrund ihres Revierverhaltens schmettern die Vögel nun ihren Gesang. Aufgeputscht vom Gesang aus dem Nachbarkäfig geht diese Prozedur über mehrere Minuten. Viele der Vögel flattern aufgeregt gegen die verhüllten Käfigwände, andere wiederum sind von der wochenlangen Isolationshaft so verschüchtert, dass sie lediglich in einer Ecke des Käfigs hocken und schweigen.

In verschiedenen Disziplinen treten die Vögel gegeneinander im Gesangswettstreit an. Gezählt wird die Anzahl der vollständig gesungenen Strophen. Es gewinnt derjenige Vogelbesitzer, dessen Vogel die meisten oder die schönsten Strophen innerhalb einer bestimmten Zeit gesungen hat. Trauriger Höhepunkt ist der Wettstreit, bei dem die Käfige dicht an dicht aufgestellt werden; hier treten nur die besten Finken gegeneinander an. Wie aufgeregt die Vögel dabei sind kann man sich wohl lebhaft vorstellen.

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Seit seiner Gründung kämpft das Vogelschutz-Komitee gegen diesen überflüssigen Unsinn.

Mit Erfolg: Die Einzelhaltung von Buchfinken im Dunkeln ist nach unseren jahrelangen Protesten in Sachsen-Anhalt als tierschutzwidrig bestätigt worden! Lediglich zum Wettbewerb dürfen die Vögel in die verhüllten Käfige gesteckt werden. Wir wollen auch das beenden! Entgegen kommt uns dabei die Tatsache, dass die Vögel aufgrund der ihnen nun fremden Situation im abgedunkelten Käfig nicht so singen werden, wie es sich die Tierquäler wünschen.

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Doch noch sind sie aktiv! Wie wir im vergangenen Jahr 2007 berichteten, schwindet die Zahl der aktiven Mitglieder zwar stetig, aber die Wettstreite werden immer wieder zu Pfingsten in den Mittelgebirgsregionen des Harz ausgetragen. Für die “fragwürdigen Veranstaltungen” (Zitat von zufälligen Besuchern) werden neuerdings “Externe Vogelfreunde” zur Verstärkung herbeigerufen.

Wir werden auch in diesem Jahr mit einigen Vogelschützern gegen diesen Wahnsinn protestieren.

Über diese Aktion zum Erhalt der Biodiversität werden wir Sie auf unseren Webseiten informieren…


Finkenmanöver 2007


Ein letztes Aufbäumen vor dem Zerfall!
(Harz, Mai 2007) Wie vor einigen Wochen angekündigt, hat es sich das VsK nicht nehmen lassen, gegen die unwürdigen Zustände bei den Finkenmanövern zu protestieren. Umso erfreulicher war es, zu sehen, dass das Interesse an dieser Veranstaltung noch geringer war, als im letzten Jahr. Beim “Finkengesangswettstreit” in Hohegeiß, waren kaum eine handvoll “familienfremde” Zuschauer zu zählen. Es war zu vernehmen, dass die Vereinsmittglieder an Zahl abnehmen. Gerade mal drei aktive Finkner sollen sich noch am Vereinsleben im Hohegeißer Finkenverein beteiligen. Selbst der Presse ist diese Entwicklung nicht entgangen. In der Goßlarschen Zeitung vom 31.Mai 2007 (PDF 1,65 MB) war es nachzulesen. Es war gar die Rede davon, dass man wenigstens noch drei Jahre die Fahne hochhalten wolle - dann könnte man wenigsten das 175-jährige Bestehen des Vereins noch begehen - das VsK wird selbstverständlich alles daran setzen, dass es nicht soweit kommt!

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Fast ohne Zuschauer in Hohegeiss

Es gelang den VsK-Undercover-Agenten, in Sachsen-Anhalt zumindest einen Finkner zu ermitteln. Er hatte trotz landesrechtlichen Verbotes, wonach “… die Haltung von Buchfinken … in Einzelhaltung während der Vorbereitungszeit nicht den tierschutzrechtlichen Anforderungen entspricht” (MRLU 2001) mindestens zwei Vögel in solcher Einzelhaltung in den eingebundenen Käfigen aufgestellt. Da der Übeltäter bereits aktenkundig ist und schon eine Strafbefehlszahlung zu leisten hatte, wird ihm nun der Staatsanwalt erneut auf die Pelle rücken.

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Der Beweis für den Rechtsverstoß: Käfig vor dem Fenster

Ähnlich dürftig wie in Hohegeiss stellte sich dann die Situation am Pfingstmontag in Benneckenstein und am 3. Juni in Tanne dar. Damit die Reihen der Finkner nicht gar zu große Lücken aufwiesen, hatte man sich erstmals Verstärkung geholt. So nahmen etwa ein Dutzend “Gastfinkner” aus dem Niedersächsischen teil - früher undenkbar. Da die Finkenmanöver in Benneckenstein in den Rahmen des Pfingstwürstegrillens eingebettet ist, gab es zwar ein paar Zuschauer (wohl eher unfreiwillig) mehr als in Hohegeiss. Doch die meisten konnten dem skurrilen Treiben nur kopfschüttelnd und mit mitleidigem Lächeln den Rücken kehren.

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Die letzten ihrer “Zunft”

Völlig desolat war dann die Situation zum Saisonabschluss in Tanne. Ohne westliche “Gastfinkner” hätte sich die Mühe des Aufbaus gar nicht gelohnt. Es bleibt zu hoffen, dass die vom mobilen Gastwirt herangekarrten Bierflaschen zuwenigst von den Finknern geleert wurden. Denn zahlende Besucher waren spärliche Mangelware.

 

 

 

Finkenmanöver 2008

 

Man ist richtig gerührt - so viel Wohlwollen hat uns die Harz-Presse noch nie angedeihen lassen - schon gar nicht die GZ (Goslarsche Zeitung; siehe Pressespiegel…) - wo seit Jahren gilt, dass über Finkenquälerei nur positiv berichtet werden darf - weil sonst gewisse Herrschaften in dem Blättchen nicht mehr inserieren.

Es klingt ja toll mit dem aufsteigenden Ast - aber es gibt auch dürre Äste, die nach oben zeigen…!!!!

Die Leute vergessen ja zu schnell:
Es ist noch nicht lange her - da fand das Spektakel in Hohegeiß auf dem Sportplatz statt - 150 und mehr Käfige waren aufgereiht … ein Volksfest mit viel Bier pp . Und Eintritt zahlenden Besuchern! Viel “Kohle” haben die seinerzeit gemacht mit ihrer Tierquälerei. (So wie etwa beim Stierkampf in Spanien !!)

Mehrere Züge Bereitschafts-Polizei mussten seinerzeit, mit Helmen, Schilden und Hauestöcken bestückt, und Hunden gegen die Demonstranten vorgehen ….
Heute: Null Besucher (außer Undercover des VsK) , Null Bier (außer aus der mitgeführten Kühltasche) und man musste sich längst in einen engen Winkel im Kurpark verkriechen - wo der “Hausverbotene” aber immer ein Gebüsch fand, hinter dem er das Vogelpfeifchen zücken kann usw. - um in das Spiel hinein zu flöten. - Gute Darwinisten ändern in ihrer Anpassungsfähigkeit die Strategie - heute hauen uns die Beamten nicht mehr - jetzt lästern diese selbst über den Blödsinn, den sie da vor uns “beschützen” müssen.
- Als wir seinerzeit Anfang Juni (Pfingstsonntag!) im Schnee herumstanden, bat einer der Beamten “Mensch, Schneider, können Sie nicht Schluss machen - ich friere und würde gern nach Hause fahren”. - Also, wer friert ist dumm, arm oder Soldat … jedenfalls kam der (darwinistisch) adaptiert gekleidete Erzbösewicht Schneider dem Wunsche nach - seitdem ist man uns wohl auch in Polizeikreisen eher zugetan …???

Aber die Geschichte des dürren Astes geht weiter: Es gab Zeiten (Post-Wende-Zeit!!) da ging kein Finkner aus dem Westharz in den Osten und keiner aus dem Osten in den Westen - nicht wuchs zusammen, was zusammen gehört! Aber nun muss man sich zusammenrotten. Auch in Hohegeiß am 10.05. (sonst war es ja stets der Pfingstsonntag - also nun der Samstag - die “Tradition” bröckelt) standen wieder die PKWs mit Wernigerode-Kennzeichen …. (und am Pfingstmontag in Benneckenstein waren es dann wohl mehr “Wessis” als “Ossis”, die ihre armen Vögel darboten. So jedenfalls die Autokennzeichen).
Also: der “aufsteigende Ast”, von dem der “Hausherr” faselt, ist nicht der Beleg für die quantitativ aufsteigende Entwicklung sondern für just das Gegenteil.
Das zeigt sich auch in einem anderen Merkmal: Da kamen früher die “Großfinkner” mit gleich mehreren Käfigen an - 3 bis 4 oder so. Mehr als ein Dutzend Käfige haben wir seinerzeit beim erwähnten Herrn aus Benneckenstein gezählt, die er in der “Vorbereitungszeit” im Freien aufgebaut hatte. Nun aber - fast alle der nicht einmal 20 aktiven Täter kamen mit nur noch einem jämmerlichen Käfig.
Den Finknern gehen die Finken aus!

Übrigens: das Land Sachsen-Anhalt hat die Haltung von Buchfinkenmännchen in (tuchverhüllten) Einzelkäfigen während der Vorbereitungszeit tierschutzrechtlich untersagt. Fünf von sechs von VsK ermittelten und zur Anzeige gebrachten Finkner mussten dann je 600 Euro für Strafbefehl berappen (der sechste war da nicht mehr zur Rechenschaft zu ziehen: Er war bedauerlicher Weise beim “Manöver” in Tanne auf dem “Gesangsplatz” verstorben.

Es gibt keine Erlaubnisse mehr zum Fang im Walde. Seitdem das VG Magdeburg einen Kameraden “abgeledert” hat, der seinen Bestand “blutauffrischen” wollte, ist da für die Behörden Schluss mit Erlaubnissen zum Einfangen freilebender Buchfinken. Und der Altbestand aus DDR-Zeiten? - ja der ist nun endgültig der Altersschwäche anheim gefallen - und die Zucht in Gefangenschaft funktioniert nicht! - Sogenannte Nachzuchten wu(e)rden zumeist auch im Walde geklaut: Man streift dem noch nicht flüggen Jungvogel in einem aufgefundenen Nestchen den “geschlossenen Ring” über´s Füsschen, und kurz vor dem Ausfliegen der Jungvögel holt man ihn in die Voliere! - wo die Behörde dann wegen des “geschlossenen Rings” die Nachzucht attestiert - Gegen von uns geforderten DNA-Elternschaftsnachweise wehren sich die Finkenhalter vehement. — Warum wohl?
Da muss man als Behörde einen konkreten Verdacht haben, um zuzugreifen. - Irgendwann wird es den Fall geben. Und dann ist die ganze Lüge von der Nachtzucht entlarvt.
VsK arbeitet daran….!

Übrigens: bei H.H. Bergmann (1993) : “Der Buchfink” findet man den bemerkenswerten Hinweis (S. 46) : …erreichte der Finkensport einen auch organisatorischen Höhepunkt während des Dritten Reichs, als innerhalb des Reichsverbands deutscher Vogelpfleger und -züchter eine Fachschaft für Buchfinkenhaltung mit mehr als 1000 Mitgliedern geführt wurde. Die Finkenmanöver wurden als “Reichsverbandspokalsingen” durchgeführt. … heute findet der Brauch im gesamten Bereich des Harzes wieder starkes Interesse bei Ansässigen und Gästen. ” …
So weit BERGMANN, leider nicht mehr so ganz aktuell: Gäste haben ohnehin kein Interesse mehr und Ortsansässige überaltern - den Finknern geht nicht nur der Vogel-Nachwuchs aus!!!. Das ist eine Altherrenriege, bei der der Sensenmann vor der Tür steht. - Da ist das Buch nicht mehr aktuell.

Und was der liebe Hans Heiner völlig übersehen hat in der Kommentierung: Die braune Vergangenheit der Geschichte, die da gepflegt wird - die haben wir aber von rezenten Finknern schon wiederholt erfahren …. .
Entnazifizierung hat da im Brauchtum des “schönen Harzer Wald” wohl nicht stattgefunden??? - Aber im Gegensatz zu anderen “Bräuchen” des 3. Reiches in Form von Muttertag und Olympischer Fackel geht die Ära der Finkenquälerei zu Ende.
BERGMANN bestätigt übrigens auch, dass Buchfinken nur schwer nachzuzüchten sind …. .

Was tun?, fragt sich der hartnäckigste Finkner, wenn einem die Finken ausgehen.
Das Auto mit dem belgischen Kennzeichen hatten wir ja schon ausgespäht. Und einen Kernpunkt der Sache hat unser Undercover auch schon erfahren. Man kauft Buchfinken aus Belgien weil man an sie im Harz nicht mehr rankommt..
Deswegen also der “belgische Schnörkel” im Gesang. (Man sieht, wie schon wieder Unwahres die Finkner-Runde macht) - Kein Wunder, dass es den armen gequälten Vögeln die Stimme verschlägt und sie in dieser Vorführung lieber ganz den Schnabel halten.
Ich habe ja schon immer gesagt, die Finkner sollen sich doch selbst ein einen Käfig setzen und trällern. Wir hatten einen solchen in Menschengröße ja sogar schon dabei - aber leider hockte sich kein Finkner hinein. Doch die Zeit wird kommen, dann werden die Sieger durch eigene Gesangesleistungen ermittelt werden. Es geht den Herrschaften ja so wieso um die Selbstdarstellung; und dass man in der Zeitung steht! - Aber die Finken können dann endlich in Freiheit und unverfolgt leben!!
- So wie wir das wollen und es sein muss, wollen wir die vielbeschworene Bewahrung der Biologischen Vielfalt (Biodiversität) tatsächlich und wahrheitsgemäß einlösen.

Und im kommenden Jahr zu Pfingsten sind wir natürlich zur Stelle:In Hohegeiß, in Benneckenstein, und eine Woche darauf in Tanne.
Dem Meister aller Klassen, H. Ehrenberg, Altenau habe ich vor Jahren schon zugesagt: “Wir knipsen das Licht aus …!” dabei bleibt VsK.
Und der besondere Liebhaber von Tret-Mülleimern als Siegerpreis (was will ein Buchfink mit dem Tretmülli? - dagegen treten?), dürfte wegen immenser Adrenalinproduktion gewaltig große Nebennieren haben - nur weil wir seine ganze schöne Vorherrschaft so demoliert haben …. und uns von ihm dennoch nicht vertreiben lassen. Seinerzeit wollten wir ihm den silbernen Tretmülli überreichen. Doch der hochehrenwerte Herr Ehrenberg war nicht zugänglich gewesen. Aber diesmal wurde er nicht einmal in der Zeitung erwähnt*) - es gab wohl diesmal ungewohnt keinen Sieger Ehrenberg?? Hat auch sein Vogel lieber die “Klappe” gehalten?
*Sic transit gloria finkneri*

*) Ob die GZ nun einen Inserenten los ist??
Wer mag, kann sich schon jetzt die Teilnahme an unseren “Finkenmanöver-Störmanövern 2009″ vormerken.
Es wird sich lohnen - für die Buchfinken!
Dann auf ein fröhliches /*”Lasst die Finken frei” */- ein alter “Schlachtruf” vom VsK - neu aufzulegen 2009.

Dr. E. Schneider
Präsident VsK e.V.

Wulfener Bruch

Neues zum Wulfener Bruch finden sie hier: EU-Bürokratie und ihre Folgen (10.02.2010)

Lage und Entstehung

Das Wulfener Bruch liegt in Sachsen-Anhalt nördlich von Köthen und ist Teil des Biosphärenreservats “Flusslandschaft Elbe”. Das Bruch war ursprünglich ein sehr artenreiches Feuchtgebiet im Überschwemmungsareal der Elbe.

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Ab etwa den 1960er Jahren wurde das ca. 800 ha große Gebiet weitläufig trocken gelegt, um es landwirtschaftlich intensiv zu nutzen. Durch großflächigen Umbruch des Grünlandes und Ackerbau gingen viele wertvolle Flächen verloren.
Nach der Wende bemühte sich Herr Prof. Dr. Thielke von der Deutschen Umwelthilfe (DUH), den Zustand, den seine Heimat in seinen Erinnerungen hatte, wiederherzustellen. Daraufhin wurden einige Organisationen im Gebiet tätig und entwickelten verschiedene Ideen, wie die offene Feuchtwiesenlandschaft wiederherzustellen sei.



Akteure

akteure_wulfenDas VsK bemüht sich seit 2000 in Zusammenarbeit mit der Primigenius gGmbH, dem NABU-Köthen, der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt, der DUH und anderen Organisationen, das Bruch zu revitalisieren. Ziel der Bemühungen ist es, einen zusammenhängenden Offenlandbiotopverbund wiederherzustellen, der immer weiter in die umgebende, von weitläufigen agrarindustriellen Monokulturen geprägte, Agrarlandschaft eindringt. Das zu realisieren bedarf es wesentlich des Eigentums an den Grundflächen, um diese in Grünland zurückzuverwandeln. Nur so kann der nötige Einfluss auf die Nutzungsart des Landes UND das Einpegeln hoher Grundwasserstände genommen werden.






Landerwerb

Beim Erwerb und Tausch solcher Grundstücke im Gebiet bietet das VsK auch finanzielle Unterstützung. Bis heute haben wir den Erwerb von ca. 100 ha Land ausschließlich mit eingeworbenen Spendenmitteln finanziert. Das entspricht ungefähr 2/3 der Gesamtfläche, die bisher durch Naturschutzorganisationen im Areal erworben wurden. So konnten wir den für die Pegelstände des Grundwassers wichtigen Hauptvorfluter “Landgraben” und das ehemalige Sperr- und Schöpfwerk erwerben. Der Entwässerungsgraben wird nun aufgestaut statt abgepumpt. Vormalige Äcker sind inzwischen wieder zu Grünland geworden, und die Wiedervernässung der Wiesen schreitet seitdem stetig voran.


img_5739_ctMaßnahmen und Erfolge

Offenlandbiotope müssen gepflegt werden, damit sie nicht verbuschen und zuwachsen. In der Vergangenheit wurde das Grünland intensiv bewirtschaftet. Die Partner vor Ort beweisen aber, dass auch extensive Bewirtschaftung zum Erfolg führen kann. Sie lassen einen großen Teil der Flächen nun von robusten, wetterharten und “genügsamen” Heckrindern und Przewalskipferden beweiden. Die Tiere “pflegen und entwickeln” die natürschützerisch angestrebte Wiesenlandschaft. Andere Teile wiederum liegen brach.



img_5806_ctVerschiedene Untersuchungen belegen so kaum erhoffte gute Erfolge. Die Vegetation stellt sich bereits nach kurzen Zeiträumen wesentlich artenreicher dar. Darunter auch ein gutes Dutzend geschützter und seltener Pflanzen. Sie setzen sich zu unterschiedlichen Pflanzengesellschaften zusammen, wodurch wieder arten- und strukturreiche Offenland-Lebensräume entstehen. Gebietstypische, teilweise bereits verschollene Seggen, Binsen, Halophyten und andere bilden bereits nennenswerte Bestände.








Tiere, die seit Jahren dort nicht mehr gesehen wurden, stellen sich wieder ein. Wir freuen uns beispielsweise über die Wiederkehr des Braunkehlchens oder der Zwergschnepfe. Weißstörche stellen sich zur Nahrungssuche ein, da auch die Insektenwelt deutlich arten- und zahlreicher wurde. Wir hoffen, dass auch andere Feuchtwiesenbewohner wie Großer Brachvogel, Kiebitz und Kranich von den Maßnahmen profitieren können und als wiederkehrende Brutvögel unsere Bemühungen belohnen.


img_5828_ctAls zusätzliche Maßnahme haben wir das Pumpenhaus am Graben mit Nistmöglichkeiten für Sperlinge, Mehlschwalben, Schafstelzen, Schleiereulen und andere Vögeln ausgestattet. Unsere Partner bieten fachkundige Exkursionen an und führen Projekte mit jungen Menschen durch, damit diese ein positives Gefühl für eine naturnahe Umwelt erfahren können.

So kann bei sichtbarem Fortschritt mit unserer Hilfe im Wulfener Bruch ein Naturparadies wiederentstehen.