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Grüne dementieren Forderung nach Nachtangelverbot

17.07.2013

Die nachfolgende Pressemitteilung erreichte auch uns und hat sogleich unseren Widerspruch hervorgerufen:

Zitat:
Grüne dementieren Forderung nach Nachtangelverbot

Gültiges Nachtangelverbot in Baden-Württemberg stammt von Schwarz-Gelb

"Entgegen anders lautenden Falschmeldungen gehört ein Nachtangelverbot keineswegs zu den grünen Vorhaben zur Bundestagswahl. Unser Bundestagswahlprogramm enthält eine solche Forderung nicht, genauso wenig wie unsere Bundestagsanträge." Das stellt die Fischereipolitikerin der Bundestagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Cornelia Behm, angesichts fortdauernder anders lautender Behauptungen klar. "Für eine solche Forderung besteht auch gar kein Anlass. Denn erstens ließe sie sich aus Sicht der Bundestagsfraktion weder natur- noch tierschutzpolitisch begründen. Und zweitens wird die Angelfischerei von den Ländern geregelt, nicht vom Bund."

Richtig ist, dass die Verordnung, die in Baden-Württemberg als einzigem Bundesland das Nachtangeln verbietet, seit April 1998 gilt. Das baden-württembergische Nachtangelverbot ist also von der schwarz-gelben Landesregierung von Erwin Teufel eingeführt worden!

Büro Cornelia Behm MdB,
Sprecherin für Ländliche Entwicklung und für Waldpolitik der Bundestagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Platz der Republik 1, 11011 Berlin Tel. 030-227 71566, Fax 76165 www.cornelia-behm.de “           
Zitat Ende

Leider irrt Frau Behm, MdB, wenn sie meint, dass „gar kein Anlass“ bestehe, dem Beispiel Baden-Württembergs bundesweit (und europaweit) endlich Folge zu leisten.
Ihr ist offenbar nicht bekannt und nicht bewusst, dass jeder einzelne Angler grundsätzlich einen starken Störfaktor für alle freilebenden Tiere darstellt – sowohl am Tage wie erst recht bei Nacht (wenn die Störung noch massiver zum Trage kommt als tagsüber wenn sich in den Tieren vertrauter Weise Menschen im Gelände befinden und diese auch besser sichtbar sind). Es ist eine Tatsache, die in Deutschland leider nach wie vor ignoriert wird, dass allein die Präsenz des Jägers resp. des Anglers sich auf die Tiere auswirkt, gleich ob er jenen selbst nachstellt oder nicht.


Die Amerikaner verwenden seit jeher den Begriff „Jagddruck“ (hunting pressure) und quantifizieren diesen in „gun hours“, also in Stunden, in denen der Bewaffnete Jäger (resp. Angler) sich im Gelände wegen seiner Nachstellungen aufhält. Somit stört jeder Nachtangler die gerade in seinem im Umfeld sich aufhaltenden Tiere vieler Arten; es geht da also nicht nur um die Opfer seiner Begierde, die Fische   ..... . Das sind dann nicht nur Füchse und Rehe sondern an den entsprechend besiedelten Gewässern auch Biber und Fischotter, um nur diese Beispiele zu nennen. Insbesondere unterliegen aber auch die vielen Vögel der Dauerstörung, die im Schilf und in Bäumen und Büschen übernachten.
Nicht zuletzt muss man aber auch geltend machen, dass auch die Verfolgten selbst, die Fische, die Störungen wahrnehmen und dass man auch diesen Tieren die Zeiten der Ungestörtheit zubilligen muss.

Unsere Landschaften, die Lebensräume der freilebenden Tiere sind wahrlich durch die anthropogenen Inanspruchnahmen völlig überstrapaziert. Es gibt ja kaum noch eine ruhige Minute weil überall die Aktivitäten der Menschen ihre verheerenden Folgen zeitigen. Da muss ganz einfach auch irgendwo die „Nachtruhe“ gewährt sein, gerade in Gewässernähe wohin sich naturgemäß viele Tiere gern zur Ruhe zurückziehen.

 
Generell gilt: Das Angeln nützt keinem einzigen Tier, keinem Tierbestand, keinem Fisch!

Alle Fische können sehr gut auf die Angler und den Fischfang verzichten. Demgegenüber sind aber die Einwirkungen der Angler auf die Fischbestände verheerend. Es geht da nicht nur um das Einfangen und Töten von Individuen. Vielmehr sind die Manipulationen gravierend, welche die Angler – also die  Fischfänger aus purer Lust und zum eigenen Vergnügen und kaum wegen der eigenen Ernährung! – an den Fischbeständen, dem Gewässerlebensraum und dem gesamten Ökosystem vornehmen. Als da sind das Anfüttern der Fische am vorgesehenen Angelplatz, die „Besatzmaßnahmen“ mit dem Einsetzen von übermäßig vielen Jungfischen der begehrten Arten, um möglichst große Beute heranzuziehen,  oder auch das Einsetzen gewässer- und gebietsfremder Arten und so weiter.  

So „überhegte“ Arten oder gar fremde Arten nehmen die anderen, vom Angler missachteten, Fischarten in Konkurrenz und bringen die natürlicher Weise an Individuen armen Spezies in Bedrängnis.   

Seien das abgerissene Haken und Angelschnüre, die außer den Fischen selbst auch so manchem Vogel zum Verhängnis werden, der sich darin verheddert oder diese tödlichen Angelreste verschluckt; ob Reusen und Netze: Die schädlichen Wirkungen der Fischerei- und Anglertätigkeit mit grausamen Folgen für unschuldig davon erfasste Tiere besitzen ein ungeheures Ausmaß. Wobei zumeist die Opfer elendiglich umkommen und nicht erfasst werden. Ob bei Tageslicht oder in dunkler Nacht beim Taschenlampenschein, der Angler richtet  viel Unheil an den Lebewesen an. Selbst der still dasitzende Angler kann tödliche Wirkung zeitigen! Er bemerkt gar nicht, dass er sich in geringster Entfernung zum Nest eines brütenden Vogels niedergelassen hat. Der aber durch seine Annäherung erschreckte brütende Vogel ist vom Nest geflüchtet und kann nun nicht mehr zurück. Das ungeschützte Gelege kühlt aus; wenn dann nach vielen Stunden der Angler mit seiner aufwändigen Ausrüstung seinen Platz verlässt, ist es längst um das Gelege geschehen! Nicht anders, wenn Jungvögel im Nest gefüttert werden müssen und die Vogeleltern wegen des ausharrenden Anglers über Stunden nicht heran kommen können. Auch zur Nachtzeit geht das fluchtartig verlassene Gelege verloren und dann bemerkt der Angler noch viel weniger, was er da anrichtet! So wie er noch viel weniger den Verbleib seiner Hinterlassenschaften ermitteln kann, wenn er im Dunkel der Nacht eine Schnur verheddert oder einen Haken abreißt und verliert.

Ja, alle Angler sind ja gute Angler...... alle sind die wahren Naturfreunde.... . Dass sich da ein Millionenheer von Freizeitgestaltern in schlimmster Weise an Gewässern und deren Bewohnern vergeht, will man nicht wahrhaben. Das da schon kleine Kinder mit dem tödlichen Haken vertraut gemacht, zur Tiertötung herangezogen und mit der puren Lust am Töten vertraut gemacht werden, interessiert unsere Verantwortlichen wenig.  Sie werden auf den Weg der Grausamkeit gegen andere Geschöpfe geführt – unter der frei erfundenen Ausrede, dass die Fische ja keine Schmerzen empfinden .... und jeder nimmt das hin!


Die Liste der Argumente gegen das Angeln ist weit zu verlängern, irgendwelche ökologischen Vorteile oder solche für irgendwelche Tiere sind jedoch nicht abzuleiten. Weshalb jenes zweifelhafte Freizeitvergnügen längst der Abschaffung durch generelles Verbot hätte anheimfallen sollen. Da ist zumindest ein allgemein herrschendes Nachtangelverbot der einzig richtige Schritt, mit dem sich das Bundesland Baden-Württemberg nur als richtungsweisend erwiesen hat. Dass für alle Naturschutzgebiete und viele weitere Ruhezonen ein generelles Verbot der Ausübung der Angelei so wie der Jagdausübung gelten muss, ist längst keine neue Forderung mehr. Nur, es werden nach den Sonntagsreden diese ökologischen und tierschutzorientierten Erfordernisse sogleich wieder ignoriert.  Worüber sich die „fischereipolitischen Sprecher“ der politischen Kaste, und andere, einmal tiefer gehende Gedanken machen sollten – statt etwa mit Blick auf Wählerstimmen vor einer skandalösen  Form des Tiermissbrauchs und ökologischen Schädlichkeit zu kuschen.

Dr. Eberhard Schneider

p.s.: selbstverständlich wird an den im Eigentum des Vogelschutz-Komitees befindlichen Gewässern nicht geangelt (ein derzeit noch laufender Pachtvertrag wird dann nicht verlängert werden, so wie auch bereits im „Zarth“ geschehen); auch den Pachtflächen im Linumer Teichgebiet herrscht nicht nur Jagdruhe sondern auch Angelruhe – gleich ob bei Tage oder nachts.

Kranich – Willkommen Linum eröffnet die Saison mit einem „Kranichfest“

Kranich – Willkommen

Linum eröffnet die Saison mit einem „Kranichfest“


Linum, Sept. 2013:

Mit einem Festumzug durch den Ort (Beginn 13 Uhr) entlang einer eigens aufgebauten „Festmeile“ werden am Samstag 28. September in Linum die beim Zug nach Süden sich zur Rast dort einfindenden Kraniche begrüßt. Mit diesem „Kranichfest“, welches vor ein paar Jahren schon das Vogelschutz-Komitee in einem kleineren Rahmen kreiert hatte, will man nun von Seiten der Gemeinde verstärkt in das Geschehen eingreifen. Diese Veranstaltung erfährt immerhin sogar die Mitwirkung einer eigens angereisten Blaskapelle aus der tschechischen Partnergemeinde Belatice und von Akteuren aus den benachbarten Ortsteilen der Großgemeinde Fehrbellin. – Besucher aus Nah und Fern werden erwartet, vor allem aus der nahe gelegenen Hauptstadt, denen man zum Auftakt der diesjährigen „Kranichsaison“ etwas mehr darbieten möchte, als es die sonst eher sehr mäßige Infrastruktur des Dorfes zu leisten vermag.

Ein wie auch immer gearteter „Rummel“ um die Präsenz von Tieren, die Vermarktung des „letzten Haares, der letzten Feder“ attraktiver Arten ist sicherlich eher skeptisch zu sehen. So stellen zweifellos auch die zu Kranichbeobachtungen nach Linum strömenden Besucher einen nicht nur rundum begrüßenswerten Faktor dar. Unter der Vielzahl verständnisvoller Naturfreunde, die das Erlebnis vor allem des Abendeinflugs in die Schlafbereiche im Teichgebiet und den leicht überfluteten Wiesen nordöstlich von Linum – für besondere Kenner auch des morgendlichen Ausflugs zu den Nahrungsflächen in der Umgebung – finden sich leider auch immer wieder besonders Unverständige und Uneinsichtige, die sich nicht an Wegegebote und Betretungsverbote halten. Solche Personen meinen, vom Betretungsrecht in der freien Landschaft uneingeschränkt Gebrauch machen zu können. Dass die Vögel sowohl an den Schlafplätzen wie auf den Nahrungsflächen durch dort auftauchende Menschen sich gestört fühlen, und dass jene „Kranichbeobachter“ nach Unterschreitung der den Tieren innewohnenden „Fluchtdistanz“ sie zur Flucht und zum Abflug veranlassen, reflektieren solche „Kranichtouristen“ kaum.

Kraniche 011

Aber auch im Ort selbst findet das Aufscheinen der vielen Tausend Besucher während der ab Ende September zirka sechs Wochen andauernden „Kranichsaison“ nicht ungeteilte Begeisterung bei Ortsansässigen. Nicht allein das mit den Besuchern verbundene hohe Aufkommen an Kraftfahrzeugen, welche die ohnehin nicht geräumige Dorfstraße einengen, bewirkt Unbehagen; insbesondere oftmals durch abgestellte Fahrzeuge versperrte Hofeinfahrten usw. erzeugen Unmut. Welcher dann törichter Weise gegen die im Gebiet rastenden Kranich gerichtet wird, in denen man die Wurzel dieses von unvernünftigen und rücksichtslosen Zeitgenossen verursachten Übels sieht. „ausrastende“ Dörfler sind leider kein Einzelfall; schlimm auch jene, die im Gelände Knallapparate betreiben, um die Vögel von den Nahrungsplätzen zu verscheuchen.

Vielleicht kann da ja die nun offizielle Einbindung der Gemeinde und verschiedener Akteure mit ihrem Verkaufsangebot an die Besucher gegenüber den örtlichen Kranichgegnern ein wenig Mäßigung bewirken. Jedenfalls ist es gut, wenn die Besucher ein wenig mehr vorfinden als nur die eine oder andere, manchmal aus eher zweifelhaftem Ursprung stammende und fachlich wenig fundierte „Kranichführung“ gegen happiges Entgelt, oder das überschaubare Angebot der wenigen örtlichen Verkäufer ländlicher Erzeugnisse. Eine weithin verbreitete positive Meinung der Besucher zu diesem „größten Mitteleuropäischen Kranichrastplatz“ mit bis zu 80.000 im Zughöhepunkt hier rastenden „Vögel des Glücks“ kann dem Artenschutz, dem Schutz des Kranichs und seiner Schlaf-, Mauser und Nahrungsplätze nur dienlich sein. Wenn man auch auf Seiten der Gemeinde erkannt hat, dass in dieser natürlichen Gegebenheit des Oberen Rhinluchs, diesem überragenden bedeutsamen „Trittstein“ im internationalen Vogelzug, auf dem sich die Zugwege der skandinavischen Vögel mit denen aus dem östlichen Mitteleuropa, Baltikum und Nordrussland kreuzen, kann das für den Naturschutz nur gut sein. Insbesondere das im Frühjahr diesen Jahres endlich per Schutzverordnung festgelegte Naturschutzgebiet (= FFH-Gebiet, EU-Vogelschutzgebiet) Oberes Rhinluch erfährt damit zugleich eine höhere Wahrnehmung und Aufmerksamkeit bei Manchem, der dem bisher ablehnend gegenüber steht.

Öffentliche Wahrnehmung und hoher Bekanntheitsgrad, auch wenn dies die beiden lokalen naturschützerischen „Flaggschiffe“, der Weißstorch im „Storchendorf Linum“ und die grauen Kraniche, zu tragen haben, kann dem massiv unter der allgegenwärtigen Dominanz höchst intensiver Agrarindustrie leidenden Gesamtgebiet nur gut tun.

Besucher zur Zeit der Weißstörche im Sommer und die noch viel zahlreicheren
Kranichbesucher im frühen Herbst sind deshalb herzlich willkommen. Sie alle tragen zur Sicherung des Naturschutzes insgesamt in der Region bei, weil diese Besucher den natürlichen Wert des Gebietes verspüren, genießen und seine Bedeutung als Naturraum mit seiner Pflanzen- und Tierwelt nachvollziehen; wozu so manchem eingesessenen „Dörfler“ noch immer die Erkenntnis fehlt.

Das Vogelschutz-Komitee e.V. wird sich natürlich auch in das Angebot dieses „Kranichfestes“ mit einbringen – aber nicht nur zu dieser Eintags-Gelegenheit sondern auch in den kommenden Wochen, solange Kranich-Besucher im Ort weilen, mit angepasstem Angebot.

 

So reihen wir uns ein in die „Festmeile“ mit unserem erprobten und gern besuchten

VsK- Informations- und Bücherstand

vor unserem brandenburgischen VsK-Büro, Nauener Str. 25 A, Linum

Ab 16 Uhr geführte Exkursion zur Beobachtung des Kranicheinflugs im Teichgebiet

´(Führung: VsK-Kooperationspartner Karl-Heinz Sass, Tierfilmer und –fotograf)

Treffpunkt: Büro des Vsk / Landpension Adebar


unser Kooperationspartner „Stiftung Kranichland“ - Herr M. Sc. Hubert Pomplun bietet an:


Wissenswertes über Ökologie, Verhalten und Zugwege der Europäischen Kraniche

eine etwa 20minütige Bildpräsentation (Beginn: 14 Uhr, Wiederholungen nach Bedarf)), in der Receptionshalle Landpension Adebar, Nauener Str. 25, Linum

VsK-Kooperationspartner Landpension Adebar (
www.landpension-adebar.de) bietet an:

frisch gebackenen Kuchen aus der Region, Kaffee u. a. warme und kalte Getränke

unsere eigene Kreation – nur hier! - frisch gegrilltes „Adebars Kranichbrot“

von uns selbst hausgemachte Kürbissuppe „Vogelschützer“

frisch zubereitete Flammkuchen aus dem Adebar-Holzbackofen

Dazu ist empfohlen: ein frischer Wein aus dem Elsass „Edelzwicker“

oder ein vorzüglicher spanischer Rotwein El Coto

Zusammen mit unseren Kooperationspartnern heißen wir alle Kranichfreunde herzlich willkommen und wünschen einen angenehmen Aufenthalt beim „Kranichfest“.

Für alle Kranich-Besucher steht unsere geräumige Beobachtungsplattform, gleich am Feldrand hinter den Gebäuden der Landpension Adebar zur Verfügung. Von dort aus ist sehr gut in weiter Front der Abendeinflug der von den südlich gelegenen Nahrungsflächen in großen Formationen zurückkehrenden Kraniche zu beobachten.

 

*****

Zur Zeit ist der Rastplatz Oberes Rhinluch bereits von einigen tausend Kranichen besucht; es gesellen sich täglich viele Neuankömmlinge hinzu, deren Ankunft auch sehr einprägsame Bilder liefern: Man hört zunächst ferne Rufe, macht dann hoch am Himmel die Vögel aus, beobachtet, wie sie über dem Gebiet kreisen, sich orientieren und in großen Spiralen im Sinkflug das Gelände erkunden, um sich dann mit den anwesenden Artgenossen zu vergesellschaften. – Und nachts, wenn der Tageslärm einigermaßen abgeklungen ist, hört man selbst im Ort noch das nicht endende Rufe-Konzert der vielen tausend Vögel, die im Teichgebiet übernachten.

Dr. Eberhard Schneider

 

 




Schon wieder Todesschüsse eines Jägers: Abschaffung der Hobbyjagd jetzt!

Jagdunfälle und Straftaten mit Jägerwaffen

Abschaffung der Hobbyjagd jetzt!

Schon wieder erschüttert die Meldung von Todesschüssen eines Jägers die Öffentlichkeit: In Ingolstadt hat gestern Abend ein 43-jähriger Jäger den Ex-Mann seiner Ehefrau und dann sich selbst erschossen.
Vor dem Hintergrund einer ganzen Reihe von Jagdunfällen und Straftaten mit Jägerwaffen fordert die Initiative zur Abschaffung der Jagd: Abschaffung der Hobbyjagd JETZT!

 

Psychotests für Jäger gefordert

In Österreich wird die Forderung »Psychotests für Jäger« in der Öffentlichkeit diskutiert. Nach dem Tod von vier Menschen, erschossen von einem Jäger, forderte die SPÖ Salzburg, den Zugang zu Waffen und die Kontrolle zu verschärfen. Waffenbesitzer sollen psychologische Tests absolvieren müssen. (Salzburger Nachrichten, 3.10.2013) Auch eine Null-Promille Grenze bei der Jagd wird immer wieder gefordert.

In der Schweiz müssen Jäger in Zukunft nachweisen, dass sie treffsichere Schützen sind. Denn auch hier sorgen Jäger immer wieder für Schlagzeilen, wenn ihnen im Umgang mit der Waffe Fehler unterlaufen. (Neue Luzerner Zeitung, 6.10.2013)  

Auch in Deutschland gibt es alle paar Tage dramatische Meldungen über Jagdunfälle und Straftaten mit Jägerwaffen, welche die Forderung nach regelmäßigen Psychotests für Waffenträger unterstreichen.

Lesen Sie unsere Dokumentation Jagdunfälle und Straftaten mit Jägerwaffen 2013.

Eine Auswahl von Meldungen über Jagdunfälle und Straftaten mit Jägerwaffen der letzten zwei Monate haben wir weiter unten für Sie zusammengestellt.

Ohne Jagd finden Natur und Tiere ins Gleichgewicht

Die Mär vom Jäger als Naturschützer ist längst widerlegt. Wissenschaftliche Studien belegen die Selbstregulierungsfähigkeit der Natur. Auch die Erfahrungen in großen europäischen Nationalparks zeigen: Es geht Natur und Tieren ohne Jagd viel besser!

Immer mehr Biologen gelangen zu der wissenschaftlich untermauerten Ansicht, dass die Tiere ihre Populationsdichte am besten selbst regeln und Überpopulationen vor allem dadurch entstehen, weil bestimmte Tierarten wie Rehe und Hirsche von den Jägern durch »Hege« und Fütterung besonders gefördert werden.

Die Auffassung, dass sich die richtige Wilddichte ganz von selbst einstellt, vertritt beispielsweise der renommierte Zoologe Prof. Dr. Josef Reichholf: „Die richtige Wilddichte könnte sich ganz von selbst einstellen, wenn die Tiere, wie z.B. das Reh, nicht durch Bejagung und Wildfütterung in den Wald hineingedrängt würden.“ (Süddeutsche Zeitung, 28.01.2009)

Prof. Dr. Reichholf weist in einen SPIEGEL-Interview darauf hin, die Jäger die für den Abschuss attraktiven Wildbestände durch Fütterung künstlich hochhalten: »Während wenige Arten gepäppelt werden, wird das Raubwild viel zu stark dezimiert...« Ohne Bejagung würden die Tierbestände auf ein natürliches Maß zurückgehen, und seltenere Arten wie der Feldhase würden profitieren. (SPIEGEL 27/2012)

Eine Auswahl von Meldungen über Jagdunfälle und Strafttaten mit Jägerwaffen der letzten zwei Monate haben wir für Sie zusammengestellt:

7.10.13: Jäger erschießt Ex-Mann seiner Ehefrau und sich selbst

In Ingolstadt hat ein 43-jähriger Jäger den 48-jährigen Ex-Mann seiner Ehefrau erschossen. Die neue Frau des Mannes musste die Tat mit ansehen. Anschließend fuhr der Jäger zum Polizeipräsidium nach Ingolstadt, drang dort gewaltsam ein und erschoss er sich selbst - vor den Augen von mindestens zwei Beamten. (Focus.de · Augsburger Allgemeine, 7.10.2013)

4.10.13: Jägerin erlegte Ehemann im Keller

Eine 35-jährige Jägerin soll ihren 39-jährigen Ehemann nach einem gemeinsamen Jagdausflug erschossen haben - mit einer Ladung Schrot in den Kopf. Die Frau hatte behauptet, ihr Mann habe sich selbst umgebracht. Doch bald waren die Ermittler sicher, dass die Jägerin ihren Mann aus Habgier erschossen hatte. Das Urteil: Lebenslänglich. (Bild, 4.10.2013 · stern.de, 9.9.2013)

3.10.13: Jäger schießen auf Jäger

»Kaum hat die Jagd begonnen, mehren sich Negativmeldungen: Jäger schießen auf Jäger, andere treffen Tiere nicht tödlich«, schreibt die Berner Zeitung am 3.10.2013 und listet gleich eine ganze Reihe von Jagdskandalen auf.

23.9.13: Jäger bedroht Ehefrau

Mit den Worten: »Dich erschieß' ich auch einmal« soll ein Jäger seine Ehefrau bedroht haben. Dies berichtet die Kleine Zeitung am 23.9.2013. Demnach leben der 54-jährige Jäger aus Graz und seine Ehefrau in Scheidung. Während eines Streits soll der Jäger seine Frau mit dem Erschießen bedroht haben. Die Spezialeinheit Cobra nahm den Jäger daraufhin fest.

20.9.13: Jäger stürzt und erschießt sich selbst

Nahe Lugano wurde ein Jäger tot aufgefunden. Laut der Tessiner Polizei sei der Jäger offenbar im steilem Gelände gestürzt. Dabei habe sich aus Versehen ein Schuss gelöst, der den Jäger tödlich verletzte. Dies meldet (BLICK, 20.9.2013)

23.9.13: Jäger erschießt Jäger

»Besoffener Lebensmüder erschießt Jäger mit Pistole«, titelt der Berliner Kurier am 23.9.2013. Demnach sei ein 58-jähriger Jäger in den Wald gegangen, um sich selbst zu erschießen. Doch er füllte sich erstmal mit Schnaps ab und schließ dann ein. Als ein anderer 69-jähriger Jäger den schlafenden Mann in seinem Revier entdeckte und weckte, sei es zum Streit gekommen, jeder mit seiner Schusswaffe in der Hand. Der 58-jährige schoss - der andere Jäger verblutete.

17.9.13: Jäger erschoss vier Menschen

Ein 55-jähriger Jäger hat in Niederösterreich drei Polizisten und einen Rettungssanitäter erschossen. Der Jäger war wegen mehrfacher Wilderei von der Polizei gesucht worden. Bei einem Polizeieinsatz eröffnete er das Feuer auf die Beamten. Anschließend beging er Selbstmord. (Niederösterreichischen Nachrichten 17.9.2013)

11.9.13: Jäger erschoss Ehefrau mit Schrotflinte

Vor dem Landgericht Bielefeld wird einem 74-jährigen Jäger vorgeworfen, seine 49-jährige Frau aus Eifersucht in einen Wald gebracht und dann mit einem Schuss ins Gesicht getötet zu haben. (Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 11.9.2013)

25.8.13: Jäger erschießt Jäger

Ein tödlicher Jagdunfall ereignete sich in Brandenburg: Nachdem ein 73-jähriger Jäger ein Wildtier geschossen hatte, sei der andere Jäger kurz darauf in der Dunkelheit zu dem erlegten Tier gelaufen. Der 73-Jährige vermutete ein weiteres Wildtier und erschoss den Kollegen (Berliner Zeitung, 25.8.2013).

15.8.13: Ehefrau mit Schrotflinte erschossen

Weil er seine Frau mit einer Schrotflinte erschossen hat, wurde ein Mann aus Coburg zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt. Offenbar hatte sich die Frau von dem Mann trennen wollen. (Hamburger Abendblatt, 15.8.2013)

6.8.13: 4.500 Euro Strafe für erschossenen Jäger

»Strafbefehl nach dem Jagddrama«, titelt der Donaukurier am 6.8.2013 und berichtet, dass der 68-jährige Jäger, der Anfang März bei einer Wildschweinjagd aus Versehen seinen Jagdfreund erschossen hatte, wegen fahrlässiger Tötung eine Geldstrafe von 180 Tagessätzen zu je 25 Euro (insgesamt 4500 Euro) zahlen muss.

5.8.13: Traktorfahrer statt Wildschwein geschossen

In Mecklenburg-Vorpommern wurde ein 42-jähriger Traktorfahrer bei der Rapsernte durch einen Schuss und lebensgefährlich verletzt. Ein Jäger hatte vom Hochsitz aus auf eine Bache mit Frischlingen gezielt. (Polizeiinspektion Stralsund, 5.3.2013)

 

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Novellierung des Jagdgesetzes in Baden-Württemberg · Petition: Verbot von Schliefanlagen

Liebe Freundinnen und Freunde einer Natur ohne Jagd,
 
in letzter Zeit erreichen uns viele Anfragen, was man denn tun könne: Überall finden wieder die Treib- und Drückjagden, die unendliches Leid unter die Wildtiere bringen (und auch für Menschen nicht ungefährlich sind).
 
Werden Sie aktiv!
 
Das sicher Wichtigste - gerade jetzt in der Jagdsaison - ist die Aufklärung der Öffentlichkeit: Sehr wirkungsvoll sind entsprechende Presseberichte, denn die meisten Menschen haben noch immer wenig Vorstellung, was eine Drück- oder Treibjagd für die Wildtiere (und evtl. auch für Menschen und Haustiere, die in eine Treibjagd
geraten) bedeutet. Wenden Sie sich an die örtliche Presse, vielleicht greift ein Redakteur das Thema auf. Und wenn nicht, weisen Sie durch einen Leserbrief auf das blutige Treiben hin. Auch sonst gilt: Nehmen Sie Jagd-Berichte in der Presse zum Anlass, durch Leserbriefe über das blutige Hobby der Waidmänner und den ökologischen Unsinn der Jagd hinzuweisen.
Hier finden Sie Anregungen und Argumente:
 http://www.abschaffung-der-jagd.de/leserbriefvorlagen/index.html
 
Sie können auch Politiker anschreiben, sowohl auf Lokal-, Landes- oder Bundestagsebene. So sollen derzeit in einigen Bundesländern die Landesjagdgesetze novelliert werden - da ist es immer gut, wenn sich Menschen zu Wort melden! Denn selbst novellierungswillige Politiker stehen unter massiven Druck der Jagdlobby und brauchen Gegenargumente und das Gefühl, dass die Mehrheit der Bevölkerung die Hobbyjagd ablehnt.
 

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Email-Aktion: Novellierung des Jagdgesetzes in Baden-Württemberg - Tierschutz und Ökologie müssen berücksichtigt werden
Baden-Württemberg will sein Landesjagdgesetz novellieren. „Menschen für Tierrechte“ haben dazu eine e-mail-Aktion ins Leben gerufen. Machen Sie mit – vor allem, wenn Sie in Baden-Württemberg leben!

Ein vollständiges Jagdverbot ist derzeit leider weder politisch gewollt noch durchsetzbar. Dennoch haben die Ankündigungen der grün-roten Regierung, ein tierschutzgerechteres „Wildmanagementgesetz" zu schaffen, für Hoffnungen im Tier- und Naturschutz gesorgt. Bei der Jägerschaft stößt die geplante Jagdreform dagegen auf erbitterten Widerstand. Daher unterstützen Sie bitte dringend unseren Appell an verantwortliche Politiker ein tierschutzgerechtes Landesjagdgesetz zu schaffen.

 http://www.tierrechte-bw.de/index.php?option=com_content&view=article&id=873

 

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Petition: Verbot von Schliefanlagen

In Schliefanlagen werden Füchse auf jämmerliche Art gehalten, um Jagdhunde an ihnen zu trainieren. Die Bauhunde der Jäger werden mit lebendigen Füchsen abgerichtet, Füchse in ihrem Bau aufzustöbern und sie herauszutreiben.

Die Baujagd ist eine besonders grausame Form der Tierquälerei. Für die Fuchsmutter, die ihren Nachwuchs verteidigen muss, endet dieses blutige Spektakel fast immer tödlich. Kleine Fuchswelpen werden ausgegraben, erschossen, erschlagen oder vom Hund abgewürgt und anschließend entsorgt.

Unterzeichnen auch Sie die Petition für das Verbot von Schliefanlagen!

 https://www.openpetition.de/petition/online/schliessung-der-schliefanlagen-nicht-nur-landes-sondern-bundesweit

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Lassen Sie uns in diesem diesem Sinne weiter eintreten für unsere wildlebenden Tiere!
 
Viele freundliche und tierfreundliche Grüße
 
vom Team der Initiative zur Abschaffung der Jagd