Protokoll und Stellungnahme zu den Vorfällen vom 5.+ 6.1.2013 im Natur/EU-Vogelschutzgebiet Hatzumer

Protokoll der Gänsewachtgruppe Rheiderland zu den Ereignissen vom 5.+ 6.1.2013 im Natur/EU-Vogelschutzgebiet Hatzumersand

Gänsewachtbericht vom Samstag 05.01.2013
Ankunft in Rorichum gegen 8.00 Uhr. Mit dabei: erst 4 dann 5 Personen der Gänsewacht

 

Nachdem uns nach und nach 4 Autos Binnen- und Außendeichs auffielen und wir zudem um die 10 Jäger im Schilf sahen ist einer der Gänsewächter zu 2 auf dem Teekabfuhrweg stehende Jägern gelaufen. Da die Autos der Jäger allesamt auswärtige Kennzeichen hatten machte der GW sie darauf aufmerksam dass Bless- und Nonnengänse NICHT geschossen werden dürfen und die GW im Falle einer Zuwiderhandlung diese zu einer Anzeige bringen würden. Bei diesen beiden Jägern handelte es sich wohl um Jagdtouristen aus dem Münsterland.
Der vorher angesprochene Jäger der sich scheinbar durch die Gänsewacht, die mittlerweile zu zweit dort auf dem Deich stand, beobachtet fühlte wiederholte wohl aufgrund mangelnder Eloquenz mantramäßig den Satz: Das ist ne Seuchewobei nicht klar war ob er die Gänsewacht oder die Gänse meinte.
Ein anderer Mitarbeiter der Gänsewacht ging indes zu einem anderen Teilnehmer der Jagdgesellschaft da dieser sich auch gerade auf den Weg aus dem Schilfgürtel zurück zum Deich machte. Auf die Frage ob sie denn den für die Wasservogeljagd vorgeschriebenen Jagdhund dabei hätten wurde diese Frage bejaht und zum Beweis ein Hund über den Zaun gehoben, der zu der Überquerung aus eigenen Stücken wohl aufgrund seines betagten Alters nicht in der Lage gewesen wäre. Die Frage ob ein Hund in dieser Konstitution für die enorme Jagdstrecke von mehr als 1 Kilometer und 10 Jägern ausreichen würde, konnte nicht abschließend geklärt werden. Außerdem gäbe es am anderen Ende noch einen Jagdhund. *
Inzwischen war auch ein zweiter GW bei den Jägern angekommen. Der GW fragte, ob es möglich sei, bei so einer Finsternis den Unterschied zwischen Nonnengänsen und andere Arten zu erkennen. Darauf kam der Jäger bedrohlich nahe auf den GW zu, laut sein Unfug über die seuchenhafte Ausbreitung der Gänse äußernd. Der GW bat den Jäger ruhig zurückzutreten, weil er dass unangenehm fand. Der Jäger weigerte sich. Nach einem vagen vergleichenden Gefasel über Angler ging der Jäger zum Wagen, bei dem seine Kollegin bereits wartete. Der 1. GW wünschte dem Jäger Noch ein schönen Tagder Jäger reagierte mit Den wünsch ich dir nicht!

 

Die Jäger hatten ihre Jagd beendet und sammelten sich mit ihrem Fuhrpark an einer Stelle, wo auch die Gänsewächter mit ihrem Equipment standen. Einer der Gänsewächter machte nachdrücklich darauf aufmerksam, wie schädigend die Jagd im Naturschutzgebiet sei, nach weiteren 5 minütigem Gespräch ohne Inhalt fuhren die Jäger dann davon, nicht ohne den Versuch, den Gänsewächtern die Ausfahrt durch die mit Gittern versperrten Wege zu vereiteln.
Gegen 16 Uhr am selben Tag waren die Gänsewächter wieder am Deich in Rorichum. Kurz darauf erschien die komplette Jagdgesellschaft, die auch schon am Vormittag vor Ort war. Sie fingen jedoch nicht an zu jagen, da sie sich offensichtlich bei ihrem Tun beobachtet fühlten. Nach ca. 45 Minuten fuhr der Jagdorganisator zu dem Tor, vor dem auch der Wagen der GW geparkt war. Dort verharrte er ca. 30 Minuten, bis die von ihm informierte Polizei kam. Die zwei Polizisten- von denen die Kollegin XXXuns klar machte, das eine vernünftige Kommunikation nicht in ihrem Interesse lag und sie mit ihrem Verhalten daher eher provozierend anstatt deeskalierend auftrat, war es in unserem bürgerlichen Interesse, sicherzustellen, ob sie auch die Person war, die sie vorgab zu sein und forderten Frau XXX (?) auf, ihren Dienstausweis zu zeigen, damit wir - bei nicht vorhersehbaren Vorkommnissen - sicher gehen konnten, dass wir auch wirklich gegen die richtige Person eine eventuelle Beschwerde einreichen würden.
Auch nach mehrmaligem Fordern einer der GW weigerte Frau XXX(?) sich, ihren Dienstausweis zu zeigen, was in dieser Situation nicht gerade hilfreich war.
Das die Situation dank Frau XXX(?) Verhalten nicht außer Kontrolle geriet, war auf die Besonnenheit der Gänsewächter und das freundliche deeskalierende Verhalten ihres Kollegen Herrn XXXXXX zurück zu führen.
Die Polizisten Frau XXX (?) und Herr XXXXXXkamen zu uns und sagten, wir wären wegen Beleidigung angezeigt worden. Auf unsere Nachfrage, wann das gewesen sein solle (da wir uns seit 15 Stunden keinen Zentimeter bewegt und wir auch mit niemanden gesprochen hatten) wurde uns mitgeteilt, dass das nun gerade und auch am Vormittag gewesen sei. Beispielsweise sei eine 18jährige, und damit volljährige Jagdteilnehmerin, als Kind betitelt worden. Auch sei das Wort Mensch gefallen und als Beleidigung aufgefasst worden.
Nachdem unsere Personalien festgestellt wurden, fragte eine GW ob wir einen Platzverweis bekommen würden oder ob wir wieder zurück auf den Deich dürften. Einstimmig erklärten uns beide Polizeibeamte, dass wir keinen Platzverweis bekommen hätten und natürlich wieder zurück auf den Deich könnten.
Nachdem die offizielle Jagdzeit zu Ende war und die Jäger abgefahren waren, wurde die Gänsewacht gegen 18.30 Uhr beendet.

 

Gänsewachtbericht vom Sonntag06.01.2013


Ankunft in Rorichum gegen 8.00 Uhr. Mit dabei: 4 Personen der Gänsewacht.


Als wir über die Deichzuwegung zum Deich fahren wollten, wurde uns der Zugang von dem Jagdpächter XXXXX versperrt. Er wollte uns weder mit dem Wagen noch zu Fuß durchlassen.
Er sei seit gestern abend der Jagdpächter, da er das Gelände vom zuständigen Schäfer gepachtet hätte.
Nach einer fruchtlosen Diskussion (er sei derjenige, der von Naturschutz Ahnung habe, das ist ne Seuche) und einigen oskareifen Scheinanrufen bei der Polizei, rief die GW letztendlich selber die Polizei, weil ihr der Zugang zum Deich, und somit die Möglichkeit, eventuelle Jagdvergehen zu protokollieren und zu dokumentieren, verwehrt wurde. Zudem wurde von der GW beobachtet, dass Schüsse abgegeben wurden, obwohl sich zu diesem Zeitpunkt ausschließlich Blessgänseschwärme in der Luft befanden und dennoch ungehemmt geschossen wurde.
Zwei Polizisten aus Leer kamen dann auch nach einiger Zeit. Sie informierten sich über den Sachstand und unsere Befürchtungen, dass bei der Jagdausübung geschützte und nicht jagdbare Gänse, sei es aus Nichtwissenheit oder auch nicht, geschossen werden. Während des Gesprächs fielen fast pausenlos Schrotschüsse.
Die Polizisten fuhren dann mit dem Jagdpächter aber leider OHNE vogelkundliche Begleitung zum Deich und zum Jagdgeschehen. Wegen des Verbots, den öffentlichen staatlichen Deich zu betreten, entzieht es sich der Kenntnis der GWwas sich hinter dem Deich abspielte.


Während sich die Polizisten mit dem Jagdpächter und einigen Jägern längere Zeit hinter dem Deich aufhieltenkonnten die Gänsewächter mithilfe von Ferngläsern und einem Spektiv feststellendas ca. 400 Meter deichabwärts mindestens 3 Gänse in die wartenden Autos transportiert wurden. Nachdem die Polizisten wiederkamen, erzählten sie uns allerdings, dass nur eine einzige Gans, selbstverständlich eine Graugans, geschossen worden sei. Das Beweisfoto der toten Gans fehlte natürlich auch nicht. Und sogar die Hülse einer zugelassenen Patrone war ordentlich fototechnisch festgehalten.

Auf die Frage, die erlaubt sein müsse, ob sie, die Polizisten, ernsthaft glauben würden, dass bei 13 Jägern, über 55 Schrotschüsse in über 90 Minuten nur eine Gans geschossen worden sei, lautete die Antwort: Das sei ihnen so gesagt und gezeigt worden, und das müsste man dann auch wohl so hinnehmen.


Die ganze Aktion mutierte dann aber endgültig zum Akt der Augsburger Puppenkisteals ein - vermutlich vom Jagdpächter beorderter - Anwohner, mit seinem Golf dazukam und die Gänsewächter wegen Belästigung anzeigen wollte. Sie würden Fahrrad- und Autofahrend, gar mit Inlineskates und mit Bollerwagen durch den Hammrich marodierend, seine (!) Gänse von den Ländereien vertreiben.
Der Anwohner war nach eigener Aussage KEIN Schäfer aber angeblich Besitzer/Pächter des besagten Landes.

Obwohl uns vom Jagdpächter einige Zeit vorher mitgeteilt wurde, das dieser den Deich am Vorabend vom zuständigen Schäfer gepachtet hätte - siehe oben.
Darauf angesprochen, dass wir diese seltsame Begebenheit nicht verstehen, meinte der Jagdpächter nur, dass wir vieles nicht verstehen. Trotz dieser Ungereimtheiten wurde dieser angebliche und sehr schleierhafte Pachtvertrag nicht von der Polizei zur Überprüfung gefordert, und so konnte nicht geklärt werden, ob dieser existierte, und somit überhaupt eine Erlaubnis der Jagd auf diesem Land vorlag, aufgrund dessen uns ja, angeblich legal, der Zugang zum Deich verwehrt wurde. 
Da die Gänsewächter wie auch die Polizisten schnell merkten, dass von dieser Person sachliche Argumente abprallten wie Wasser von einer gut geölten Büchse, wurde dieser von dem einen Polizisten, der auch nach wiederholter Nachfrage seinen Namen NICHT nennen wollte, zum Verlassen des Geschehens bewegt.

Jener Polizist übrigens schien ein äußerst gutes Verhältnis zu dem Jagdpächter zu haben.

Während er im Auto saß, konnte von den GW beobachtet werden, dass der Jagdpächter seinen Kopf in den Polizeiwagen hielt und dem Polizisten, der schon darin saß, etwas zuflüsterte.

Nach diesem sonderbaren Gemauschel ging der Jagdpächter zu seinem Auto zurück. Dabei drehte dieser sich nochmals um und machte eindeutig-zustimmende Handzeichen zu dem Polizisten im Auto, die nach unserer Meinung nach als "machen wir so, alles klar" gedeutet werden konnte. Lediglich der Polizist Herr XXXXXX stand bei uns draußen und hatte Interesse daran, uns über den Status unserer Anzeige zu informieren.
Abschließende Frage: kann man mit einem neutralen und wirklich objektiven Handeln der Polizei rechnen, wenn einzelne Polizisten durch Jagdkumpanei völlig befangen sind?
Um noch kurz zum Grund des Polizeieinsatzes zurückzukommen: der Jagdpächter darf uns angeblich den Zutritt zum öffentlichen Deich verweigern, wenn dort eine Jagd stattfindet.

 

Ende der Gänsewacht: 10.30 Uhr

 

 

Ausführliches Protokoll dieses Skandals von der Gänsewacht Petkum/Emden zu den Ereignissen vom 5.+ 6.1.2013 im Natur/EU-Vogelschutzgebiet Hatzumersand

Sa. 05.01.2013  Petkum- Siel und Ems-NSG  Rorichum- Hatzumersand

 

Wetterdaten: Temperatur +7,0 Grad CNieselregenWind: West 1-2Hochwasser: 4:51 Uhr Sonnenaufgang: 8:42 Uhr.

 

7:50  Uhr: Beginn der Gänsewacht und Geräteaufbau für Dokumentation vom Gänseschlafplatz im Sommerpolder.
7:59  Uhr: Erstes Belegfoto schlafender Nonnengänse im ersten Morgenlicht.
8:05  Uhr: Anruf per Handy und Mitteilung eines Anwohners, dass 3 Jägerfahrzeuge in

.................Höhe des Hatzumersandes in Rorichum die Deichwege befahren und von

.................Auswärts angereiste Hobbyjäger offensichtlich am sogenannten Tafelsilber

.................der Ems mit dem Beschuss von Gänseschwärmen beginnen wollen.
8:20  Uhr: 24.000 Nonnengänse im Petkumer Sommerpolderbzw. auf den umliegenden

..................Salzwiesen und am Emsufer.
8:22  Uhr: Letztes Belegfoto vom GänseschlafplatzGeräteabbau und Standortwechsel

.................Richtung Rorichum- Terborg.
.................
8:30  Uhr: Ankunft in Rorichum/ Deichstrasse. Ein Zugangstor zum Deichverteidigungsweg
.................ist nicht verschlossen und keine Beschilderung weist darauf hin, dass die

.................Benutzung des Verteidigungsweges derzeit untersagt ist. Es befinden sich keine

.................Schafe am Deich, doch sind zwei Jägerfahrzeuge am Deichverteidigungsweg mit

.................den Kennzeichen LER- XX XX und ST- XX XXX geparkt. Hinter den Fahrzeugen

.................der Jäger wird das Gänsewachtfahrzeug abgestellt und nach einem Belegfoto wird

.................unterhalb der Deichkuppe eine Kamera mit Teleobjektiv aufgebaut. (Nur mit guten

.................optischen Geräten sind brauchbare Bilder des Jagdbetriebes, seiner immensen

.................Störungen und Bilder etwaiger Abschüsse geschützter Vogelarten zu erstellen.
.................Nur so gelingt esJäger bei häufig beobachteten Straftaten zu ertappen und der

.................Öffentlichkeit vor Augen zu führen, was Grüne AbiturientenInnen in den

.................Morgenstunden in den Ems-Naturgebieten anrichten). Belegfotos von 6 Jägern, die

..................sich in sogen. Schützenkette in der Riedzone versteckt halten und

..................augenscheinlich auf ziehende Gänse warten. Zum Zeitpunkt der Aufnahmen findet

..................keine Flugbewegung und keine Beschießung statt.
..................Bis 8:45 Uhr Fotos von Jägern im Ried des Rorichumer EmsvorlandesTeil des

..................EU-Schutzgebietes Ledamündung bis Oldersum. Die Beschilderung weist

..................darauf hin, dass der Schutz von Natur und Landschaft Vorrang vor allen

..................anderen Interessen hat.! Bis 8:42 Uhr wird von 6 Jägern kein einziger Schuss

..................abgegeben, doch trügt die Idylle an der Ems.
8:42  Uhr: Riedzone am Emsufer unweit der Emsinsel Hatzumersand 2 Schrotschüsse.
..................Auf welche Vogelart geschossen wurde, kann nicht eindeutig beurteilt werden.
..................500 Meter von der Schallquelle entfernt fliegt ein Trupp Graugänse und etwa 50

..................Pfeifenten vom Ufer der Ems auf und weichen auf die linke Flussseite der Ems

..................aus. Anscheinend ist die Gänsejagd zumindest im südlichen Bereich des Vorlandes

..................beendet. Drei Jäger .tragen tote Gänse unbekannter Art über den Emsdeich. Leider

..................ist die Entfernung für eine Artbestimmung zu groß.
8:46  Uhr: Drei Gänsewächter betreten den Deich etwa auf der Höhe des Kölnweges und

.................benutzen den unbefestigten, öffentlichen Weg über die Deichkuppe. 3 Jäger

.................verstauen Jagdbeute und Jagdgerät in einem VW-Bus mit dem Kennzeichen
.................LER- XX XXXder auf dem Deichverteidigungsweg geparkt ist.
8:50  Uhr: Ein roter Pkw mit dem Kennzeichen ST-XX XXX befährt den für die

..................Öffentlichkeit gesperrten Teekabfuhrweg Richtung Deichübergang Deichstrasse.

..................Das ist der erste Hinweis, dass wieder einmal eine auswärtige Gänsejäger-Gruppe .

.................im NSG auf ziehende Gänse zielt. (Nebenbei: das Emsgebiet um den Hatzumer .

.................Sand mit seinem Emsnebenarm ist ein bekanntes Schlafgebiet von Gänsen, Enten

..................und Limikolen. Hier auf die Jagd zu gehen und Vogel zu vertreiben ist ein

..................unentschuldbarer Jagdfrevel, der seitens zuständiger Behörden längst hätte

..................untersagt werden müssen). Ein weiteres Fahrzeug der Gänsewacht trifft ein.
8:52  Uhr: Der grüne VW-Transporter mit Leeraner Kennzeichen stoppt am Fahrzeug der

.................Gänsewacht und der geparkten Jägerfahrzeuge. Ein mittlerweile namentlich
..................bekannter Jäger fotografiert die Autokennzeichen der Fahrzeuge und ein Jungjäger

..................fotografiert mit dem Handy Aktivisten der Gänsewacht. Unversöhnlich stehen sich

..................zwei Fronten gegenüber: Naturnutzer und Naturschützer.
8:56  Uhr: Weitere 4 Gänsejäger (von insgesamt 7) verlassen die Riedzone. Die

.................Dämmerungsjagd am Hatzumersand ist beendet. Von Vögeln leergefegt ist das

.................Emsvorland und die vorgelagerten Wasserflächen. Auswirkung schwerer

.................Störungen in der Dunkelheit!
9:14  Uhr: Nach einer gemeinsamen Tasse Tee beschließen fünf Mitarbeiter der Gänsewacht
.................spontan die folgende Dämmerung am späten Nachmittag gleichermaßen zu

.................dokumentieren, denn offensichtlich betreibt ein einheimischer Jäger ein

.................einträgliches Jagdtourismus-Geschäft in letzten Emsrefugien. Grund genug, mal

.................genau hinzuschauen, was unter weitgehendem Ausschluss der Öffentlichkeit

.................seitens der Jägerschaft am Deich getrieben und von Behördenvertretern geduldet

.................wird.
.................
15:52 Uhr: Boßlergruppe befindet sich auf dem Außendeich liegenden Teekabfuhrweg und

..................begeht den Weg in Richtung Buschplatz- Terborg. (Belegfoto).Noch immer ist das

..................Emsvorland nach dem morgendlichen Gänsebeschuss weitgehend vogelleer. Doch
..................zu vermuten von Boßlern gingen etwa keine Störungen aus, ist falsch. (Die

..................Teekabfuhrwege im NSG Petkumer Deichvorland wurden bekanntlich nach einem

..................Beschluss in zweiter Gerichtsinstanz beim OVG-Lüneburg für den Zeitraum vom .

.................1.Oktober bis 15. Juli eines jeden Jahres für die Öffentlichkeit gesperrt. Das ist

..................eine gute Entscheidung und vermindert das Störpotenzial ungemein).
16:05 Uhr: Mercedes-Busmit mind. 4 Jägernbefährt in schnellem Tempo den .

................Deichverteidigungsweg unmittelbar in Höhe der Emsinsel Hatzumersand.
16:12 Uhr: Boßler und 2 Jägerfahrzeuge befinden sich auf dem Teekabfuhrweg.

.................Offensichtlich planen Gänsejäger eine weitere Beschießung von Gänsendie das

.................Emsgebiet am Hatzumersand in einem schmalen Korridor überfliegen. Wegen

.................anwesender Boßler und fünf Mitarbeitern der Gänsewacht fühlen sich die

.................Jagdtouristen und der einheimische Jagdführer offensichtlich beobachtet. Niemand
.................aus der Riege der Männer in Fleckenanzug und Lodenkotze riskiert  Schüsse

.................auf Gänsedie vor die Füße der Beobachter fallen könnten sich als Blessgans

.................oder Nonnengans entpuppen und eindeutig nicht beschossen werden dürfen.
.................Man steigt sichtlich frustriert aus den Fahrzeugen aus und Gewehre werden vorerst

.................nicht geschultert.
16:25 Uhr: Mit Pkw und eingeschaltetem Abblendlicht befährt ein Jagdtourist aus Steinfurt

..................den Teekabfuhrweg von der Deichstrasse Richtung Buschplatz. Bereits diese Fahrt

..................ist wegen der damit verbundenen Störung als Verstoß gegen die Naturschutz

..................Verordnung zu werten. 6 Jäger und eine Jägerin stehen in einer Gruppe neben

..................ihren Fahrzeugen und diskutieren vermutlich darüber, ob ein Beschuss von Gänsen

..................unter den wachsamen Augen von Boßlern und der Gänsewacht sinnvoll ist.
..................Ebenfalls könnten die von weit her angereisten Gänseschießer den Jagdpächter

..................daran erinnern, dass man für den geplanten Jagdausflug an die Ems bezahlt

..................und er gefälligst dafür zu sorgen habe, dass die Erwartungen erfüllt werden.

..................Sichtlich gereizt entfernt sich der Jagdpächter mit einem VW-Bulli von
..................wartenden Jägern und notiert am Haupteingangstor zu den Deichanlagen das

..................Autokennzeichen der Gänsewachtaktivisten.
16:43 Uhr: 4.000 Nonnengänse überfliegen das Gebiet des Rorichumer Vorlandes und des

...................Hatzumersandes in einer Höhe von 60- 80 Meter. Deutliche Hinweise darauf, dass

..................Gänse das stark frequentierte Jagdgebiet auf ihrem Zug zu den Schlafplätzen im

..................Petkumer Deichvorland und dem Dollart nur ungern überfliegen
..................Aus dem Vorland dennoch 2 Schrotschüsse in einen Gänseschwarm unbekannter

..................Art. Sofort lösen sich die Flug-Formationen auf und wie ein wilder Haufen

..................versuchen Gänse Höhe zu gewinnen.
16:53 Uhr: Noch immer stehen 6 Jäger wartend am Emsdeich. Der Gänsezug vom Hammrich

..................zur Ems hat noch nicht in voller Intensität eingesetzt.
17:15 Uhr: Ein Einsatzwagen der Polizei Moormerland erscheint am Haupttor und fährt direkt
..................zur Gruppe der Gänsewächterdie immer noch auf der Deichkuppe stehen

..................und sich nicht vom Fleck rühren. Damit soll unmissverständlich zum Ausdruck

..................gebracht werdendass ausschließlich eine Beobachtung des abendlichen

..................Gänsezuges geplant ist. Selbstverständlich unter besonderer Berücksichtigung des

..................Einflusses von etwaigem Gänsebeschuss und damit verbundenen

..................Verhaltensänderungen nach Schussknall und ggf. die Dokumentation der

..................Jagdbeute. Dieses Rechtvon einem öffentlichen Weg aus Naturbeobachtungen an

..................der Ems durchzuführennimmt die Gänsewacht für sich uneingeschränkt in

..................Anspruch und wird das ggf. von Ordnungskräften einfordern.
..................Dies wird die Gänsewacht so lange tunbis keine Strassenverkehrsbehörde mit

..................einer ordnungsgemäßen Beschilderung Straßen und Wege für die Öffentlichkeit

..................sperrt. Solange dies nicht erfolgthat die Deichbetretung einen Rechtsstatus.

.................zumal das in Ostfriesland nie in Frage gestellt wurdeaußer es gibt zwingende

..................Gründe aus Naturschutzgründen Deichabschnittewie im Osten von Leyhörn oder

..................anderswo (Texel) zu sperren.
!7:20 Uhr: Ein Polizist mit Kollegin der Moormerländer Polizeistation teilen den Anwesenden

..................der Gänsewacht mit, dass gegen Alle hier anwesenden Gänsebeobachtern eine

..................Anzeige wegen angeblicher Beleidigung vorliege. Eine (unterstellte) Beleidigung

..................die sich auf die Jägergruppe bezieht die in der Morgendämmerung des heutigen

..................Tages auf Gänse schoss.
..................Der Vorwurf wird seitens der Beschuldigten als absurd zurückgewiesen und solle

..................wohl einzig das Ziel verfolgen, die anwesenden Gänsewächter zu kriminalisieren

..................mit Unterstützung der Polizei vom Deich entfernen zu lassen um den Jagdbetrieb

..................mit Jagdtouristen fortsetzen zu können. Nach einer fruchtlosen Debatte um die

..................Absurdität des Vorwurfs werden von fünf Gänsewächt- Aktivisten die Personalien

..................aufgenommen. Nach dieser Amtshandlung wird der Deich für die Gänsewacht

..................wieder freigegeben denn nach Aussage der Polizisten seien von der Gänsewacht

..................keine nachweislichen Störungen des Jagdbetriebes ausgegangen.
17:36 Uhr: Die Polizisten fahren mit ihrem Fahrzeug über den Emsdeich und parken ihren

..................Wagen auf dem Teekabfuhrweg neben wartenden Jägern. Es ist sehr dunkel

..................geworden und das Schreiben eines Protokolls ohne Taschenlampe ist nicht

..................möglich. Etwa 10 Minuten später verlassen die Polizisten das Schutzgebiet an der

..................Ems ohne darauf zu achten ob die Jagd bei völliger Dunkelheit und großer

..................Risiken auf eine Tötung geschützter Vogelarten fortgesetzt wird.
17:55 Uhr: Rorichum-Oldersum1 Schrotschuss.
18:00 Uhr: Die Gänsewächter diesseits und jenseits der Ems verlassen den Deich und

..................zweifeln an der Tatsache, ob Gänsejäger jemals freiwillig die Beschießungen .

.................aufgeben.

 

Gänsewacht in Rorichum von 15:40- 18:30 Uhr

 


So. 06.01.2012  Petkum- Siel

 

Wetterdaten: Temperatur +6,5 Grad CbedecktWind: West 2 Hochwasser: 5:41 Uhr

..................Sonnenaufgang: 8:42 Uhr

 

7:41  Uhr: 21.000 Nonnengänse direkt im Sommerpolderbzw. dem Nahbereich am Emsufer.
..................Belegfotos schlafender Nonnengänse(48 Einzeltage mit

..................Schlafplatzgesellschaften von Nonnengänsen im Polder seit Jagdbeginn am

..................01.November 2012)
..................
7:45  Uhr: Standortwechsel Richtung RorichumEmsgebiet am Hatzumersand.
..................
8:00  Uhr: Ankunft am Zugangstor zu den Deichanlagen am Hatzumersand- Buschplatz.
.................Derselbe Jagdpächter der in der gestrigen Abend-Dämmerung unter Mitwirkung .

................der Polizei die Personalien von Gänsewacht-Mitarbeitern feststellen ließ parkt

.................seinen VW-Transporter direkt hinter dem Tor und blockiert den Zugang zum

.................Deich. (Ein selbstgerechter Versuch eine weitere Jagdgesellschaft vor kritischen

.................Blicken ungeliebter Zaungäste abzuschirmen). Das Gänsewachtauto wird deshalb
.................nicht verlassen. An einer Eskalation der unhaltbaren Jagdzustände an der Ems ist

.................die Gänsewacht keineswegs interessiert da alle Appelle an die Vernunft und

.................jedes Argument Gänse nicht von den Schutzgebieten in Kulturflächen zu

.................vertreiben sowieso von Gänsejägern nicht verstanden werden und abprallen.
.................Kommentar:
..................Das Wissensdefizit in Umweltfragen ist in der Gänsejäger-Klientel erschreckend

..................hoch und Staatliche Jagdaufsicht  und Umweltämter sollten prüfen wieso Jäger

..................mit derart mangelhaftem Grundwissen Waffenträger sein können und selbstgerecht

..................darüber entscheiden dürfen auf was geschossen wird oder nicht. Anzuerkennen.

.................ob ein Schussknall Tiere vertreibt oder nicht ist für alle Wasservogeljäger

..................ebenfalls kein Thema. Dabei beweisen wissenschaftliche Studien längst, dass

..................abrupte Knallereignisse Leuchtraketen und dergleichen schlimmste

..................Vogelvertreibungen an Seen und Flüssen verursachen. - Das hat sich nur noch

..................nicht bis zur erzkonservativen Jägerschaft herumgesprochen.
8:10  Uhr: Ein weiteres Fahrzeug der Gänsewacht nähert sich dem gesperrten Zugang. Mit

..................beiden Autos fahren fünf Gänsewächter Richtung Rorichum um über die

..................Deichstrasse zum Emsdeich zu gelangen. Das erkennt der Torwächter und prescht
..................mit überhöhter Geschwindigkeit und eingeschaltetem Licht über den

..................Deichverteidungungsweg.
8:15  Uhr: Mit gleicher Taktik versperrt der ortsansässige Jäger aus Oldersum das Tor an der

..................Deichstrasse und beruft sich darauf, dass er dass Jagdgebiet gestern Abend noch

..................vom Deichschäfer gepachtet habe und das Recht dazu hat eine begonnene Jagd zu

..................schützen und allen Passanten den Zugang zum Deich zu untersagen. Der

..................Gänsewacht droht er damit, er habe die Polizei sowieso schon angerufen und die

..................werde die Sache vor Ort klären. In unregelmäßigen Abständen hören 5 Zeugen der

..................Gänsewacht Schrotschüsse aus dem nahen Emsvorland. Seit Zählung der

..................Einzelschüsse ab 8:15 Uhr wurde nicht eine einzige Graugans beim Überflug des

..................Vorlandes wahrgenommen. Sehr wohl jedoch Blessgansgruppen mit Flugrichtung

..................Ost in etwa 30-40 Meter Höhe direkt über das Jagdgebiet und die Zone der

..................Schrotschüsse. Da aus Gründen der Deeskalation auf den Zugang zum Deich ohne

..................Klärung durch die Polizei seitens der Gänsewacht verzichtet wird ist nicht

..................bekannt ob und wie viele geschützte Gänse von Jägern bereits erschossen wurden.

..................Wegen des zunehmenden Beschusses offensichtlicher Blessgansschwärme erfolgt .

.................ein Anruf bei der zuständigen Umweltpolizei in Leer. Da der zuständige Beamte .

.................nicht erreichbar ist, wird auf die Dienststelle Leer verwiesen. Man verspricht

..................umgehend einen Einsatzwagen nach Rorichum zu schicken.
.................(Dialoge zwischen dem Jäger und Einzelmitgliedern der Gänsewacht am Ende des

..................Tagesprotokolls)
8:47  Uhr: Seit 32 Minuten werden mindestens 25 Schrotschüsse auf ziehende Gänse

..................abgegeben.
8:58  Uhr: Einsatzwagen der Polizei Leer erscheint am blockierten Zugang der Deichstrasse .

.................mit zwei Polizeibeamten. Die Gänsewacht bittet die Polizei dafür zu sorgen, dass

..................alle beteiligten Jäger daraufhin überprüft werden, welche Vogelarten erschossen

..................wurden und welche Munition (Blei oder Eisen) verwendet wird. Den Polizisten

..................wird ebenfalls angeboten, bei der Bestimmung der Vogelarten behilflich zu sein

..................und der Vorschlag steht im Raum, die Polizei ins Jagdgebiet zu begleiten, da ein

..................Mitarbeiter der Gänsewacht für das Emsgebiet von Gandersum bis zum Emstunnel

..................ehrenamtlicher Vogelzähler der Staatlichen Vogelschutzwarte ist. Diese

..................Unterstützung wird abgelehnt. Daraufhin wird seitens der Gänsewacht .

.................angekündigt, sich mit der fünfköpfigen Gruppe wenigstens auf den frei

..................zugänglichen Emsdeich zu stellen und die polizeiliche Überprüfung der Jäger aus

..................der Ferne zu beobachten. (In der gestrigen Abenddämmerung wurde von

..................Polizeibeamten der Moormerländer Polizeistation die Deichbetretung ausdrücklich

..................gestattet!). Vehement wird der Gänsewacht daraufhin vom Polizisten

..................XXXXXX verboten den Deich zu betreten. Die Gänsewacht entgegnet darauf

..................dass man unter diesen Umständen das Gefühl habe, sich nicht mit eigenen Augen

..................überzeugen zu dürfen, welche Gänsearten von Jägern getötet wurden.
..................Der Beamte XXXXXX darauf: das müssen sie uns im Anschluss (der

..................Überprüfung) schon glauben! Deutlich wurde der Aussage entgegen gehalten

..................dass nach dieser Aussage ein wenig gutes Geschmäckle zurück bleibt. -
..................Die Polizisten steigen unter laut zu hörendem Schrothagel auf fliegende

..................Blessgansschwärme in ihr Fahrzeug, der Jagdpächter XXXXX fährt mit seinem

..................VW-Bus (Doppelkabine) hinterher. Direkt hinter einem Ford mit Kennzeichen
..................ST-XX XXX  wird auf dem Deichverteidigungsweg etwa 400 m von der

..................Deichstrasse entfernt geparkt. Eine verblüffte Gänsewacht bleibt zurück. Es wird

..................verabredet den Emsdeich nicht zu betreten solange das ausgesprochene

..................Betretungsverbot für den Emsdeich im Raum steht.
9:05  Uhr: Ein Jäger kontrolliert offensichtlich vom Deich aus ob die Gänsewacht das

..................Deichvertretungsverbot einhält und muss erkennen, dass sich die Gruppe nach wie

..................auf dem Parkplatz in Nähe ihrer Fahrzeuge befindet.
9:12  Uhr: Von einer unbekannten Anzahl Jäger wurden von 8:15 Uhr bis zu diesem

..................Zeitpunkt mindestens 55 Schrotschüsse abgegeben obwohl der begründete

..................Verdacht besteht, dass ausschließlich Blessgänse aus Richtung Dollart einfliegen.
9:14  Uhr: Ein roter Pkw mit Kennzeichen ST-XX XXX befährt den Deichverteidigungsweg

..................fährt in Höhe der Deichstrasse über den Emsdeich.
9:22  Uhr: Ein Mercedes-Bus mit Kennzeichen BK-XX XXX steht mit geöffneter

..................Heckklappe auf dem Deichverteidigungsweg, etwa 400 Meter von dem

..................Einsatzfahrzeug der Polizei entfernt.
..................Ein Gänsejäger trägt 2 tote Gänse Richtung Mercedes-Bus! Direkt hinter ihm

..................läuft ein weiterer Jäger mit einer (1) toten Gans die Innenberme des Deiches

..................hinunter.
..................(Belegfoto mit einer Nikon D300  und eingeschalteter Authentifikationsfunktion .

.................(digitale Signatur). Jedes Einzelbild trägt  ein Siegeld.h.die Bildbelege halten

..................einer gerichtlichen Prüfung stand).
..................Durch ein Spektiv mit 50 facher Vergrößerung beobachtet zeitgleich ein weiteres

..................Gänsewachtmitglied den Abtransport von Jagdbeute zum Mercedes-Bus aus dem .

.................Börde-Kreis(BK) Sachsen-Anhalt.
..................Zu diesem Zeitpunkt kann die Gänsewacht nicht beurteilen ob die Jagdbeute von

..................Polizisten begutachtet worden ist oder ob Gänse unter den Augen der Polizei aus

..................dem Jagdgebiet getragen werden. (Ein ungeheurer Verdacht beschleicht die

..................Gänsewacht). Das rote Fahrzeug mit dem Steinfurter Kennzeichen (ST) fährt in

..................Höhe des Hatzumersandes die Deichabfahrt hinunter und parkt in Nähe vom

..................Mercedes-Bus. Ein weiterer Pkw steht hinter einem Steinhaufen verborgen. (Foto).
9:23  Uhr: Offensichtlich wird Jagdbeute in drei bereitstehende Autos umgeladen. (Belegfoto)
9:24  Uhr: Das rote Auto mit Kennzeichen ST entfernt sich Richtung Buschplatz direkt zu

..................einem geparkten Auto hinter einem Steinhaufen
9:25  Uhr: Die Heckklappe des Autos hinter dem Steinhaufen wird geöffnet. Auf der

.................Deichkuppe stehen 3 Jäger mit einem angeleinten Hund. Hinter der immer noch

.................geöffneten Heckklappe des Mercedes-Bus steht ein einzelner Jäger
9:24  Uhr: 4 Jäger stehen in Nähe zwei geparkter Autos hinter einem Steinhaufen und

.................ebenfalls 4 Jäger im Bereich des Deichkörpers.
9:29  Uhr: Ein Mercedes Kombi (?) wendet offensichtlich auf dem Verteidigungsweg in Nähe

..................des Steinhaufens. (Rückfahrlampen brennen). Auf dem Emsdeich steht ein Jäger

..................und fotografiert.
9:30  Uhr: In Höhe des geparkten Polizeiautos, des VW-Bus und eines Pkw (Ford) vermutl.

..................mit Kennzeichen ST-XX XXXsteht der Jagdpächter XXXXX auf dem Emsdeich.
9:32  Uhr: Der Mercedes-Bus steht immer noch mit geöffneter Hecklappe zur Gänsewacht

..................hin sichtbar mit dem roten Pkw auf dem Verteidigungsweg. Der Mercedes Kombi.

.................mit dem amtl. Kennzeichen LER-XX XXhat sich über die Zuwegung in Höhe

.................des Hatzumersandes aus dem Jagdgebiet entfernt. Zwei Jäger gehen in Höhe des

..................Polizeifahrzeuges den Deich hinunter und ein weiterer Jäger folgt.
9:33  Uhr: Ein dunkler VW-Passat (?) nähert sich aus Richtung Buschplatz der

..................Polizeikontrollstelle und hält in Nähe des Polizeifahrzeuges. Die Heckklappe des

..................Ford wird geöffnet. Zugleich gehen zwei Polizisten mit dem Jagdpächter den

..................Deich hinunter.
9:35  Uhr: Der Mercedes-Bus nähert sich mit Abblendlicht ebenfalls aus Richtung .

................Buschplatz und hält an der Kontrollstelle. Heckklappen von Autos werden

.................geöffnet, Foto-Blitze leuchten auf.
9:38  Uhr: Polizist steht vor geöffneter Heckklappe des Ford und untersucht augenscheinlich

..................den Inhalt des Kofferraums. Kurz darauf sind alle Heckklappen geschlossen.

.................Lachende Gesichter bei 11 Gänsejägern! Die Aktion der Polizei ist beendet und

.................Jäger scheinen sich sicher zu sein: das war ein Schlag ins Wasser. Horrido!
9:45  Uhr: Mindestens 11 Jäger verlassen die Kontrollstelle in Richtung Buschplatz und

..................entfernen sich über den Deichverteidigungsweg von der Gänsewacht. Das

..................Polizeifahrzeug erscheint am Parkplatz und ein Beamter berichtet der wartenden

..................Gänsewachtgruppe das Ergebnis der Jagdkontrolle seitens der Leeraner Polizei.

..................Auf dem Display einer Kamera wird der Gänsewacht das Foto nur einer  einzigen

..................Schrotpatrone gezeigt. Das Foto erlaubt keinen Rückschluss auf die Schrotstärke

..................und auf das Material (Blei oder Eisen). Ein weiteres Foto zeigt offensichtlich eine

..................tote Graugans, denn nur eine einzige Graugans sei von einer 13 (!) köpfigen

..................Gänsejägergruppe geschossen worden. Die Frage der Gänsewacht ob das die

..................einzige Gans sei die kontrolliert worden sei beantwortet der Polizeibeamte

..................XXXXXXmit einem klaren JA! Daraufhin wird ihm von einem Zeugen

..................mitgeteilt, dass zweifelsfrei durch ein Spektiv beobachtet worden sei, dass etwa

..................400 Meter hinter dem geparkten Polizeiauto mindestens 3 tote Gänse über den

..................Deich getragen und anschließend mit einem Fahrzeug abtransportiert wurden. .

.................Daran schließt sich die Frage der Gänsewacht an ob denn die tote Graugans von

..................der Polizei angehoben worden sei und noch frisches, nicht geronnenes Blut aus

..................dem Kadaver herausgelaufen sei, denn daran erkenne man, ob ein Tier frischtot

..................sei und ob evtl. ein Vorzeigeexemplar einer jagdbaren Art mit geronnenem Blut

..................präsentiert wird.
..................(Immerhin sei von der Gänsewacht keine Grauganskette bemerkt worden)
..................Auch dieser Hinweis wird von dem Polizeibeamten, der im Zivilleben nach .

.................eigener Darstellung Vorsitzender eines Angelvereins ist, mit einem Achselzucken

..................begegnet. Die Gänsewacht bringt in diesem Zusammenhang zum Ausdruck, dass

..................der begründete Verdacht besteht, dass man es seitens der Polizei gewollt oder

..................ungewollt zugelassen habe, dass Jäger mit nicht kontrollierter Jagdbeute mit

..................einem Fahrzeug (Mercedes) den Tatort verlassen konnten. Da die Polizei von
..................13 Jägern spricht, die an der Gänsebeschießung teilnahmen und vermutlich nur
..................11 Jäger an der Kontrollstelle standen, haben 2 Jäger mit einem Pkw einen

..................Fluchtweg benutzt und sich mit der Jagdbeute der polizeilichen Kontrolle

..................entzogen.

9:47  Uhr: Auf dem Parkplatz hält ein Pkw mit Kennzeichen LER-XX XXX. Ein angeblicher .

................Schäfer beschuldigt die Gänsewacht am Morgen dieses Tages und an anderen

.................Tagen im Hammrich Gänse zu stören und auf seine Schafweiden zu treiben. Mit

.................diesem absurden Argument erntet der gute Mann Unverständnis und es

.................entwickelt sich ein kurzes Hin und Her im Versuch, den Mann zu verstehen, der

.................offensichtlich mit den Jägern gemeinsame Sache macht. Die Polisten sagen ihm

.................dass es nun wohl genug seiund steigen ins Auto.
..................Beiden Polizisten wird vor der Rückfahrt nach Leer noch klar zum Ausdruck

..................gebracht, dass ihr Einsatz kritikwürdig ist und man in der Rückschau prüfen

..................müsse ob man der polizeilichen Pflicht, weitere Straftaten in den Jagdgebieten der

..................Ems zu verhindern, gerecht geworden ist.
..................Fazit:
..................Die Gänsewacht kommt in der Bewertung des dilettantischen Einsatzes zu der

..................Überzeugung, dass man der Polizei in Jagdangelegenheiten nicht über Weg trauen

..................kann. Emder Beamte verweigerten Einsätze gegen Nebeljäger mit dem Argument.

.................man habe keine Gummistiefel. Der Polizeichef der Region Leer/ Emden

..................Johannes Lind entzog den Emdern nach einer Beschwerde des Wattenrates dafür

..................die Zuständigkeit und beauftragte einen speziell geschulten Umweltpolizisten aus

..................Leer. Dass dieser Polizist verhindert war, darf keine Entschuldigung für das

..................Ermittlungsdesaster sein. Dass Jäger mit Jagdbeute aus einem übersichtlichen

..................Gelände, unter den Augen der Polizei durch ein Tor entwischen was man nicht

..................versiegelte oder verschloss, macht deutlich, mit welcher Polizeimethode im

..................Emsschutzgebiet des Hatzumersandes operiert wurde und dass bei jedem

..................Fahrraddieb gründlicher ermittelt wird.

 

Ende der morgendlichen Gänsewacht 10:10 Uhr

 


15:00 Uhr: Bei der Suche nach angeschossenen und verletzten Gänsen kontrolliert die

..................Gänsewacht mit zwei Personen den Teekabfuhrweg im Deichgebiet der Ems

..................zwischen Rorichum und Buschplatz/ Terborg. Es werden keine Jagdopfer

..................gefunden, doch fällt auf, dass die Grasnabe des Schutzdeiches wasserseitig stark

..................unter Jägerfahrzeugen gelitten hat. Teilweise befinden sich tiefe Spurrillen in

..................zerstörter Grasnarbe. (Belegfotos). Ein Fall für die Leeraner Polizei und den

..................Deichgrafen. Nicht ohne Grund ist das Befahren der Teekwege verboten.
..................Offensichtlich verdrängen von auswärts angereiste Vogelschießer, welche Schäden

..................von ihren Fahrzeugen an einem Sicherungsbauwerk angerichtet werden. Es ist zu

..................hoffen, dass der Jagdpächter, der übrigens Mitglied des Ausschusses der

..................Moormerländer Deichacht ist, Stellung beziehen muss. Die Frage muss ebenfalls

..................erlaubt sein, weshalb man Gänsejägern das Befahren der Teekabfuhrwege in

..................Wassernähe erlaubt und man nicht sofort den Missbrauch der Wege für die Jagd

..................mithilfe neuer Vorhängeschlösser löst, deren Schlüssel unter der Hand in

..................Jägerkreisen verteilt werden.

 

Ende der Gänsewacht 17:00 Uhr

Ausführliches Protokoll als PDF hier