Buchfinken-Gesangswettbewerbe, umschrieben mit dem Wort “Finkenmanöver”, sind Tierquälerei. Die männlichen Finken werden monatelang in kleinen und verhüllten Einzelkäfigen gehalten, um sie auf einen Revier-Konkurrenzkampf beim Wettstreit vorzubereiten. Die Herkunft dieser armen Vögel ist meist illegal. Da sich die Buchfinken kaum in Gefangenschaft vermehren, werden sie mit Leimruten oder Fallen aus der Natur entnommen. Fast ein halbes Jahr lang werden sie in Gefangenschaft gehalten, ohne ihre elementarsten Bedürfnisse befriedigen zu können.

finkenmanover_03Am Tag des Wettstreits kommen die eingeschüchterten Finken in einen mobilen Käfig, der etwas größer als ein Schuhkarton ist. Sorgfälltig in ein weißes Tuch gehüllt, werden sie dann zum Wettkampfplatz gebracht. Auf einer brusthohen Balustrade werden die Käfige im Abstand von zunächst etwa 50 cm aneinandergereiht. Aufgrund ihres Revierverhaltens schmettern die Vögel nun ihren Gesang. Aufgeputscht vom Gesang aus dem Nachbarkäfig geht diese Prozedur über mehrere Minuten. Viele der Vögel flattern aufgeregt gegen die verhüllten Käfigwände, andere wiederum sind von der wochenlangen Isolationshaft so verschüchtert, dass sie lediglich in einer Ecke des Käfigs hocken und schweigen.

In verschiedenen Disziplinen treten die Vögel gegeneinander im Gesangswettstreit an. Gezählt wird die Anzahl der vollständig gesungenen Strophen. Es gewinnt derjenige Vogelbesitzer, dessen Vogel die meisten oder die schönsten Strophen innerhalb einer bestimmten Zeit gesungen hat. Trauriger Höhepunkt ist der Wettstreit, bei dem die Käfige dicht an dicht aufgestellt werden; hier treten nur die besten Finken gegeneinander an. Wie aufgeregt die Vögel dabei sind kann man sich wohl lebhaft vorstellen.

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Seit seiner Gründung kämpft das Vogelschutz-Komitee gegen diesen überflüssigen Unsinn.

Mit Erfolg: Die Einzelhaltung von Buchfinken im Dunkeln ist nach unseren jahrelangen Protesten in Sachsen-Anhalt als tierschutzwidrig bestätigt worden! Lediglich zum Wettbewerb dürfen die Vögel in die verhüllten Käfige gesteckt werden. Wir wollen auch das beenden! Entgegen kommt uns dabei die Tatsache, dass die Vögel aufgrund der ihnen nun fremden Situation im abgedunkelten Käfig nicht so singen werden, wie es sich die Tierquäler wünschen.

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Doch noch sind sie aktiv! Wie wir im vergangenen Jahr 2007 berichteten, schwindet die Zahl der aktiven Mitglieder zwar stetig, aber die Wettstreite werden immer wieder zu Pfingsten in den Mittelgebirgsregionen des Harz ausgetragen. Für die “fragwürdigen Veranstaltungen” (Zitat von zufälligen Besuchern) werden neuerdings “Externe Vogelfreunde” zur Verstärkung herbeigerufen.

Wir werden auch in diesem Jahr mit einigen Vogelschützern gegen diesen Wahnsinn protestieren.

Über diese Aktion zum Erhalt der Biodiversität werden wir Sie auf unseren Webseiten informieren…