Kranichzug hält an

Linum 08. November: Wenngleich es in der Vorwoche den Anschein hatte, dass nur noch sehr wenige Kraniche den Rastplatz im Oberen Rhinluch besuchten, stellt sich die Situation doch anders dar: Es war schon seit etwa vier Tagen auffällig, dass wieder öfters Rufe der Graukraniche zu vernehmen waren; auch abends hallten sie vom Schlafplatz herüber. Und es waren am 07. auch wieder mehrere größere Trupps beim morgendlichen Abflug zu beobachten – von denen aber möglicher Weise auch manche den Weiterflug nach Süden antraten.

Die an sich als letzte „Zählung“ in dieser Saison für heute angesetzte morgendliche Erkundung ergab dann aber ein überraschendes Ergebnis, das „Kranichekke“ wie folgt mitteilt:

Hallo hier sind die Zahlen von der heutigen Zählung.  

Es waren alle Sektoren rund um unseren Schlafplatz ausreichend besetzt. Danke an alle Zähler die auch nochmals für den kommenden Dienstag das warme Bett gegen das heute sehr ungemütliche Rhinluch ein tauschen wollen. Ist eine tolle Truppe.  

Nachdem wir die üblichen 10 % abgezogen haben sind immer noch 24.180 Kraniche aus dem Rhinluch aufgestiegen. Die Hauptflugrichtung ist S/W, gefolgt von der Himmelsrichtung  N  N/O - also der Maisstoppelacker bei Wall, (dort: 4.100 Stück ) der noch die Wirkung eines Magneten auf die Kraniche hat.

Viele Grüße Kranichekke

Es werden sicherlich wieder gut 1.500 Stück in der Region zu überwintern versuche – sofern das Wetter nicht zu hart wird. Vorerst finden also immer noch zahlreiche ziehende Gäste einen Rastplatz im Rhinluch. Dr. Eberhard Schneider

 Datum

Rhinluch

Havelluch

Total

14.09.2016

   

mind 8.000

16.09.2016

ind. 12.500

 

mind. 12.500

20.09.2016

30.430

2.540

32.970

27.09.2016

45.340

2.310

47.650

04.10.2016

59.170

2.270

61.440

11.10.2016
25.10.2016
08.11.2016

43.870
68.620
24.180

1.690
3.150

45.560
71.770



Kraniche ziehen weiter

Linum, 01. November:  Die Saison der Kraniche auf dem großen Rastplatz im  Rhinluch/Havelland klingt aus.

 Wohl werden erfahrungsgemäß in den kommenden Wochen noch einige tausend „Vögel des Glücks“ sich in der Region aufhalten und bis zum Aufkommen winterlicher Witterung verweilen, das internationale Zuggeschehen findet aber hier sein Ende.

 Es meldet dazu der wahre Experte Ekkehard Hinke:

31.10.2016: „Mit dem gestrigen Tag neigt sich die Kranich Saison 2016 dem Ende entgegen .Ab 10:00 Uhr  bis 14:30 gab es ständig Abzug aus dem Rhinluch in zum Teil großen  Zugformationen. Von Wall aus konnte ich ungefähr 2000 Kraniche abziehen sehen.

Aus Brandenburg erreichten mich Beobachtungen des Überfliegens ab 10:00 Uhr .Hubert P.  meldete 5.000 bis 6.000 Kraniche über Ketzür. Die Meldungen von Rüdiger D.  stehen noch aus.

Der Einflug am Abend war dann auch für die Verhältnisse von Linum bescheiden.

Mit der Umstellung der Uhrzeit wird der Zustrom der Berliner Kranichtouristen ebenfalls beendet sein“. 

Beste Grüße Kranichekke

Und für die hessischen Beobachter meldet Stefan S.:

31.10.: heute war sehr starker, eng gebündelter Kranichzug in Hessen - wir haben noch nicht alle Zahlen zusammen, aber wohl mind. 63.000 Ind. (zwischen Wetzlar und Friedberg von 14:30 bis 17.00 Uhr, von drei untereinander abgestimmten Zählern). 45.000 wurden schon von 12:30 bis 14:15 über Sontra in Nordosthessen erfasst.

Nun ist die Frage, wo kamen die her? Steffen K. brachte die Nachricht, dass von gestern auf heute etwa 50.000 im Helmestausee übernachtet haben, das könnte ja von den Zahlen her gut passen, aber die hätten doch schon viel früher in Nordhessen sein müssen - mit nur gut 1,5 h Flugzeit wären sie erst um 11 Uhr in Kelbra losgeflogen (nach Sommerzeit ja erst um 12 Uhr). Oder gab es in Linum sehr zeitigen Aufbruch heute früh?

Beste Grüße, Stefan

...und dazu bemerkt Kranichekke (01.11.):

„Das passt wie die Faust auf das berühmte Auge. Sonntag gab es sehr zeitigen Abflug von Linum. Unsere Zahlen von heute bestätigen den Abzug. Es wurden bei uns heute von 6:30 bis 9:00 Uhr nur noch 6.175 Kraniche gezählt. Allerdings konnten die ersten wegen des Nebels nicht gesehen werden. Auf jeden Fall liegt die wirkliche Zahl aber unter 10.000 Vögeln. Für den kommenden Dienstag ist jedoch noch ein Zählung angesetzt worden“.

Nach der heutigen Mitteilung der Naturschutzstation wurden am Nebenschlafplatz in Nauen (Havelland) weitere 820 Vögel registriert, womit sich der Restbestand am 01.11. auf mindestens 7.000 Vögel beläuft.

 Dr. Eberhard Schneider

 



Die heutige (25.10.16) Erfassung der vom Schlafplatz ausfliegenden Kraniche hat für das Rhinluch die noch immer staatliche Zahl von 68.620 Tieren ergeben. Zusammen mit weiteren 3.150 Vögeln im Havelluch bei Nauen wurden somit 71.770 Kraniche als derzeitige Rastgäste ermittelt.

Bei aller geboten Vorsicht in der Interpretation dieses Ergebnisses scheint sich die Prognose von „Kranichekke“ (Ekkehard Hinke) zu bestätigen, dass mit dem Ergebnis von insgesamt 93.800 Exemplaren zum Termin am 18. Oktober das diesjährige Maximum erreicht war.

Entscheidend ist, dass das obere Rhinluch seine Funktion als „Trittstein“ im internationalen Vogelzuggeschehen erfüllen kann. Und es bleibt zu hoffen, dass man von Seiten des Landes Brandenburg der Wahrnehmung den Aufgaben gemäß der EU-Wasserrahmenrichtlinie nachkommt und endlich der noch immer fortschreitenden Austrocknung infolge von agrarhöriger Gebietsentwässerung Einhalt gebietet. Die Wiederherstellung der früheren Feuchtwiesen und die Revitalisierung des, noch in Resten existenten, Moorkörpers sind dringend geboten, damit diese Trittsteinfunktion für alle ziehenden Vogelarten gewahrt bleibt.

Dr. Eberhard Schneider

**************

Nachtrag (26.10.) von Ekkehard Hinke:

Das Ergebnis unserer Zählung vom Dienstag 25.10. 16. hat leider einen Haken.  Bedingt durch die Wetterlage mit Morgennebel, wurde eine geordnete Zählung der Vögel erschwert. Im Gebiet der Zählsektoren nördlich des Rhin konnten die Kraniche nur gehört aber nicht gesehen werden. Nach Abbruch der Zählung um 9:30 befanden sich noch mindestens 10.000 Kraniche im Schlafgewässer oder unmittelbar am Schlafplatz auf Grünland. Meine auf langjährige Erfahrung basierende Aussage deutet auf die Maximalzahl jenseits der 100.000 Exemplare hin. Leider sind derartige Wetterlagen die Gegner der Zählungen am Morgen.

Ergänzung:

So ist es auch heute: Die Kraniche fliegen sehr spät aus, um 12 Uhr ist noch lebhafter Flugbetrieb zu vernehmen, d. h. man hört die Rufe, sichtbar sind kaum welche. Die Kraniche fliegen oberhalb des Nebels.

Dr. E. Schneider


Letzte Meldung für heute: ab ca. 17:40 h von südlicher/südwestl. Richtung lebhafter Einflug – die Wiesen –camera:  www.landschaftsförderverein oberes Rhinluch /kranich/camera  - wird aber anscheinend nicht vom leidigen windows 10 unterstützt!, - auf unserem laptop mit der älteren Version über Google  läuft das!, waren da schon dicht besetzt, jetzt, 18:40 ist dort alles gerammelt voll!

G.u. W. Tambour melden aus Göttingen absolute Kranichstille – so wie schon im vorigen Jahr erscheint es so, als ob die DGrauen Riesen sich eine neue Route ausgesucht haben.

 



Zur aktuellen Situation der Kranichrast im „Trittstein“ Rhinluch- Havelluch

wird nach der Beobachtung am 11.Oktober von der Naturschutzstation

der Rastbestand mitgeteilt:

Datum

Rhinluch

Havelluch

Total

14.09.2016

   

mind 8.000

16.09.2016

ind. 12.500

 

mind. 12.500

20.09.2016

30.430

2.540

32.970

27.09.2016

45.340

2.310

47.650

04.10.2016

59.170

2.270

61.440

11.10.2016

43.870

1.690

45.560


VsK-Mitglied „Kranichekke“ schreibt dazu:

Nach dem gewaltigen Abzug am 4.10. hat sich der Bestand weitgehend erholt. Das heutige Ergebnis (Zählung beim morgendlichen Ausflug) mit 45.500 Kranichen ist wieder der Zeit entsprechend normal. Am kommenden Zähltermin rechne ich mit der Maximalzahl für dieses Jahr, wenn es die Wetterbedingungen erlauben.

Best greetings

Kranichekke



Aktuell vom „Trittstein“ im Kranichzug

Die Ehrenamtlichen in der AG Kranichschutz führen nun die Bestandsschätzung der im Rhinluch/Havelluch rastenden Kraniche durch.
Dazu werden allwöchentlich jeweils dienstags am frühen Morgen (6 – 9 Uhr) von ausgewählten Beobachtung punkten aus die von den Schlafplätzen zu den Nahrungsflächen ausfliegenden Kraniche per Sichtbeobachtung registriert.

Die Naturschutzstation Oberes Rhinluch in Linum gibt die bisherigen Ergebnisse der Bestandserfassung bekannt:   

Datum

Rhinluch

Havelluch

Total

14.09.2016

      mind.   8.000

 

        mind.   8.000

16.09.2016

      mind. 12.500

 

        mind. 12.500

20.09.2016

30.430

2.540

32.970

27.09.2016

45.340

2.310

47.650

04.10.2016

59.170

2.270

61.440

Diese Zahlen dürfen natürlich nicht als absolut gewertet werden.Es sind Schätzwerte, deren Genauigkeit insbesondere von derErfahrung der einzelnen Zähler bestimmt ist. Aber andere Faktoren wirken auf das Ergebnis ein, so flogen heute (04.10.) nachBeendigung der „Zählung“ – also nach 9 Uhr - noch gut 2.000 Kranicheaus dem Linumer Gebiet aus, die wohl mit gutem Rückenwindsich schon auf ihren Weg nach Süden begeben haben.

Guten Flug!    

Dr. Eberhard Schneider


Kranichfieber im Rhinluch


Linum, 22.09.16:
Nun grassiert es wieder im brandenburgischen Rhinluch zwischen Kremmen und Fehrbellin:

Das alljährliche „Kranichfieber“, das tausende von Natur-und Vogelfreunden und Schaulustigen zurBeobachtung der auf dem Zug in die Überwinterungsgebiete befindlichen Kraniche nach Linum führt. Wo dieVögel auf derzeit wohl bedeutsamsten mitteleuropäischen Kranichrastplatz für einige Zeit verweilen lässt.

Tagsüber ziehen die „Vögel des Glücks“ mehr oder weniger weit, um in der Region des Rhin/Havelluchs ihre Nahrung zu finden.

In den letzten Tagen, und besonders in den sternenklaren Nächten, erfolgte ein sehr starker Einflug ziehender Kraniche.

Deren Rufe werden von den im Teichgebiet Linum bereits übernachtenden Artgenossen erwidert und weisen ihnenden Weg zu den Schlafplätzen. Wo in den Pachtgewässern des Vogelschutz-Komitee der Wasserstand schon vor Wochenmit etwa 10 cm optimal auf die Bedürfnisse der dort in großen Scharen zum Schlaf sich versammelnden Kraniche eingestellt wurde.

Ständig finden sich neue Gäste auf dem „Trittstein“ des Vogelzugs im Gebiet ein. Der Ausflug zur Nahrungssuche findet morgensumfassenden Verbänden, zurück und finden sich zunächst auf dem großen Vorsammelplatz auf den Luchwiesen östlich von Linumein. Von dort stellen sie sich dann nach Einbruch der Dunkelheit um und übernachten in den großen „Schlafteichen“ oder auf deneigens dafür gefluteten Wiesen östlich des Teichgebiete.

Weil sich unter dem Massenansturm der touristischen Natur- und Vogelbeobachter  in den letzten Jahren  diverse Auswüchseentwickelt haben, bedarf es dringend einer Lenkung dieses Besucheraufkommens. Dazu wurden in der Ortschaft Linumfür die Kranichzeit geltende besondere temporäre Verkehrsregelungen getroffen mit Halteverbotszonen und der Ausweisung vonParkplätzen (polizeiliche Überwachung ist angekündigt!). Auch im Gelände bestehen Betretungsverbote, die zum Schutz dernahrungssuchenden Kraniche vor den Störungen durch Beobachter eingerichtet sind.

Wir geben nachfolgend die zwischen den vor Ort tätigen Akteuren abgesprochene, aktuelle Pressemitteilung der Naturschutzstation Rhinluch wieder:

 


AG Kranichschutz Rhin-/ Havelluch

Naturschutzstation Rhinluch
Nauener Str. 68

16833 Linum

Tel: 033922/90255

Pressemitteilung


Kraniche und Gänse im Anflug auf Linum – Rastgebiete sind zu trocken

Eine hochsommerliche Hitzewelle verwandelte Anfang September die Feuchtwiesen im Rhinluch in eine Steppenlandschaft. So fehlen in diesem Jahr die bei den Zugvögeln beliebten Regentümpel auf den Wiesen und Stoppelfeldern. Trotzdem treffen derzeit scharenweise Kraniche und Gänse im Gebiet ein. Unter den aktuellen Bedingungen steht das Teichland Linum im besonderen Fokus der Zugvögel. Hier werden in den kommenden Wochen große Ansammlungen rastender Kraniche, Gänse und Enten erwartet. Naturbeobachter werden aufgefordert mit besonderer Rücksicht auf diese Situation zu reagieren.

Anhaltende Hitze und ausbleibende Niederschläge sorgen im Land Brandenburg seit Wochen für sinkende Grundwasserspiegel und Dürre. Ganze Bachläufe, Seen und Tümpel, darunter auch zahlreiche für Zugvögel bedeutende Gewässer sind bereits ausgetrocknet. Vor allem der Kranich bevorzugt größere Flachwasserpartien als Schlafplatz. Das Teichland Linum und benachbarte Feuchtgebiete zählen seit langem zu den größten Rastgebieten der Kraniche auf dem westeuropäischen Zugkorridor. Unter den aktuellen klimatischen Bedingungen sorgen die Naturschutzakteure (AG Kranichschutz Rhin-/Havelluch) zusammen mit Landwirten, dem Wasser- und Bodenverband und den zuständigen Behörden vor Ort bereits seit Wochen für den Rückhalt von Oberflächenwasser im Abflusssystem des Rhins.

Die derzeitige Großwetterlage, geprägt durch Nordost- und Ostwinde, verschafft den Zugvögeln günstige Flugbedingungen, so dass seit einigen Tagen größere Scharen an Kranichen im Gebiet eintreffen. Der aktuelle Bestand wird auf ca. 8000 Kraniche und einige tausend Graugänse geschätzt. Dank der Vorkehrungen im Linumer Teichgebiet und Umland stehen den Zugvögeln auch unter den extremen Witterungsbedingungen ausreichend große Wasserflächen als Schlafplatz zur Verfügung. Norbert Schneeweiß (Landesamt für Umwelt) rechnet diesjährig mit einer vergleichsweise starken Konzentration der Kraniche im Raum Linum: „Im Gegensatz zu anderen Jahren fehlen die Regentümpel der Wiesen und Stoppelfelder. Die Flachgewässer jedoch sind für die Zugvögel als Schlafplatz von Bedeutung. Ein weiterer ebenso wichtiger Aspekt ist die Abgeschiedenheit und Ruhe in diesen Gebieten. Derartige Bedingungen bieten derzeit nur noch das Linumer Teichgebiet und einige benachbarte Gewässer. Es ist also damit zu rechnen, dass sich die Vögel in den kommenden Wochen hier in außergewöhnlicher Dichte versammeln. Die Störungsempfindlichkeit dieser Rastplätze ist besonders hoch. Besucher, die sich am Naturschauspiel des Vogelzuges erfreuen, sind daher umso mehr in der Verantwortung, nicht durch eigenes Verhalten das Zuggeschehen zu stören.“

Die Zugsaison währt etwa von Anfang September bis Ende November mit einem Höhepunkt in der zweiten Oktoberdekade. Zu dieser Zeit versammeln sich bis zu 80.000 Kraniche im Luch. Das Dorf Linum liegt im Europäischen Vogelschutzgebiet Rhin-/Havelluch und gehört inzwischen zu den nicht nur bei Ornithologen bekannten Top-Beobachtungspunkten des Kontinents.

Bitte beachten Sie wichtige Verhaltensregeln für eine Exkursion in das Schutzgebiet:

  • informieren Sie sich vor Ihrem Besuch bei den u. gen. Verbänden oder im Internet (www.oberes-rhinluch.de , www.agnatur.net)
  • nehmen Sie möglichst an einer organisierten Führung teil
  • nutzen Sie die markierten Wege und Aussichtspunkte, beachten Sie die Wegesperrungen und aktuelle Hinweise
  • für Hunde gilt absoluter Leinenzwang!
  • Kraniche haben eine Fluchtdistanz von ca. 300 m, bewegen Sie sich nicht auf freiem Gelände
  • nutzen Sie die Büsche und Hecken entlang der Wege als Deckung
  • nehmen Sie ihr Blitzlicht vor dem Fotografieren außer Betrieb
  • leuchten Sie mit Taschenlampen nicht nach oben
  • der Überflug mit tief fliegenden Luftfahrzeugen ist untersagt.

Für Ihr Verständnis dankt Ihnen die Arbeitsgruppe Kranichschutz Rhin-/Havelluch

Informationen zur Kranichrast:


Storchenschmiede Linum (NABU Naturschutzzentrum)
Nauener Str. 54
16833 Linum
Tel. 033922 / 50 500

www.storchenschmiede.de / Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


Naturschutzstation Rhinluch (LfU Brandenburg)

Nauener Str. 68
16833 Linum
Tel. 033922 / 90 255

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Landschaftsförderverein Oberes Rhinluch e.V. (LFV)

Am Markt 24
16766 Kremmen
Tel. 033055 / 22 099 (+AB)

www.oberes-rhinluch.de / Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Vogelschutz-Komitee e.V.
Regionalbüro Brandenburg
Nauener Str. 25A
16833 Linum
Tel. und Fax: (033922) 90631

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! / www.vogelschutz-komitee.de

Infolge des starken Zuzugs ändert sich der Rastbestand nahezu stündlich. Wir geben hier einen Überblick über die zahlenmäßige Entwicklung:

Die Naturschutzstation meldete am 21.09.:

Datum/date           Rhinluch         Havelluch       total /number

14.09.2016              ca.   8.000        ca.   8.000         >16.000  

16.09.2016              ca.12.500         ca. 12.500         >25.000

20.09.2016                   30.430                2.540            32.970

Und “Kranichekke“ meldete am 21.09.:

„Bei der Zählung am gestrigen Abend wurden im Rhinluch beim Einfliegen 30350 Kraniche gezählt. Das Ergebnis ist als eine Orientierung anzusehen.

Eine Zählung in unserem Sinn beim Ausfliegen ist weitaus genauer.

Unsere 1 Zählung am Morgen findet am 27.09. statt.

Viele Grüße Kranichekke“

Unser Hinweis:

Es darf die bisherige „Inflation“ an beliebig veranstalteten Führungen sich nicht weiter entwickeln. Koordination ist da dringend geboten!

Jeder Aufenthalt von Menschen im Gelände bewirkt eine Störung der Kraniche. – Man kann Tiere auch „wegbeobachten“!

Wir vom Vogelschutz-Komitee verzichten deshalb darauf, eigene Führungen in´s Gelände zu veranstalten.

Wir verweisen dazu auf den besten im Gebiet zu findenden Fachmann Ekkehard Hinke, der auch mehrstündige Fahrten zum Besuch der in der Region verstreut liegenden Nahrungsflächen anbietet. Wir bitten Interessenten, sich direkt mit Herrn Hinke in Verbindung zu setzen: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Wir bieten Besuchern an, von unserer Beobachtungsplattform auf dem Gelände der Landpension Adebar die ausgezeichnete Beobachtungsmöglichkeit zu nutzen und von dort aus insbesondere den abendlichen Einflug der aus südlicher Richtung heranziehenden Scharen zu beobachten, zu fotografieren und zu filmen.

Dr. Eberhard Schneider

 


12.08.2016
Oberes Rhinluch: Kranichzug beginnt

Aus dem mecklenburgischen Groß Mohrdorf wurde dieser Tage berichtet, dass an der vorpommerschen Boddenküste sich bereits mehrere tausend Kraniche auf dem traditionellen Sammel- und Rastplatz eingestellt haben. Diese Besucherschar rekrutiere sich wesentlich aus dem Bestand der in Norddeutschland brütenden Kraniche.

Nicht anders haben sich auch im Oberen Rhinluch bei Linum und Kremmen in den letzten Wochen bereits hunderte Kraniche aus dem östlichen Brandenburg eingefunden. Diese suchen tagsüber in der weiteren Umgebung nach Nahrung, besonders auf Getreidestoppel. Der morgendliche Ausflug findet in Gruppen ab ca. 6:00 Uhr statt, zur Übernachtung im Teichgebiet Linum erfolgt bisher der Abendeinflug wenig spektakulär in Kleinstgruppen.

Seit dem 11. August ist aber eine Veränderung im lokalen Rastplatzvorkommen zu beobachten. Im Tagesverlauf tauchen immer wieder Einzeltiere und kleine Trupps auf, die das Luchgebiet in großen Kreisen überfliegen und das Gelände erkunden.

Am 12. August waren bereits frühmorgens die Rufe ausfliegender Gruppen viel lebhafter, es waren mehr Tiere als zuvor. Gegen 11:00 Uhr flogen dann in zahlreichen Trupps neue Kraniche ein. Durch ihre Rufe schon vorher angekündigt, konnte man beobachten, wie die Vögel aus großer Höhe, bis fast an die niedrig hängende geschlossene Wolkendecke reichend, sich kreisend herabschraubten. In mehreren, jeweils bis zu ca. 70 Tieren umfassenden, Gruppen waren in diesem Such- und Erkundungskreisen mehrere hundert Kraniche   zu beobachten. Zweifelsfrei handelt es sich um Zugverhalten. Der aus Süden wehende Gegenwind steht anscheinend einem recht frühzeitigen Zug aus den entfernter liegenden Bruthabitaten nicht entgegen. Der weitere Verlauf bleibt abzuwarten. Sofern in den polnischen und baltischen Brutgebieten ein ebenso mäßiger Bruterfolg sich eingestellt hätte, wie er hier nach vorliegenden lokalen Beobachtungen mit geringem Jungvogelanteil, einzuschätzen ist, würde der „Trittstein“ des Vogelzuges wohl ein geringeres Kranichaufkommen zu erwarten haben als in den letzten „Rekordjahren“. Es bleibt spannend, den weiteren Verlauf zu beobachten. Wesentlich ist aber, dass im Rhinluch die Habitatsituation, zu der vor allem das Angebot an Schlafgewässern wesentlich beiträgt, das durch die VsK-Pachtflächen im Teichland Linum und auf den eigens für die Kranichrast gefluteten Wiesen gewährleistet wird.

Dr. Eberhard Schneider


Es tut sich täglich was am Kranichplatz im Rhinluch

Die jüngste Meldung vom 01. August lautet:

"Gestern Abend konnten 230 Kraniche gezählt werden, die von Süden, also aus dem Havelländischen Luch kommend, gegen 19:30 Uhr ins Rhinluch einflogen.

Nach kurzen Vorsammeln sind die Vögel im großen Bogen bis in Rhinnähe und danach in´s Teichland zum Teich 13, ihrem Schlafplatz, geflogen. Wie viele Kraniche aus Richtung Westenkamen, um in T13 übernachten, konnte ich von meinem Standort aus nicht sehen.

Nur gut dass wir den vom VSK dafür gepachteten Teich 13 als Schlafgewässer mit für Die Kraniche optimal eingestelltem Wasserstand vorhalten können. Sonst würden die Kraniche in den Nauener Klärteichen bleiben müssen.

Für den Kranichzug sind die Übersommerer und Nichtbrüter vereint mit den ersten Familien, die sich schon zu sammeln beginnen, wie ein Magnet zu betrachten.

Neuankömmlinge folgen nämlich den sich bereits und mit der Umgebung vertraut und sicher fühlenden Kranichen. Und das ist gut so!

"Viele Grüsse, Kranichekke."

 



Aktuelles aus dem Rhinluch – Kraniche stellen sich ein

Als Vorboten der großen Zugvogelscharen des nahenden Herbstes sammeln sich die ersten Kraniche im Bereich des im europäischen Vogelzugs bedeutsamen „Trittsteinbiotops“ im Oberen Rhinluch.

Der maßgeblich für den lokalen Kranichschutz tätige Fachmann und VsK-Mitglied Ekkehard Hinke („Kranich-Ekke“) berichtet am 19. Juli:

Hallo und beste Grüsse von der Kranich Front!

Mit den erstem Gerstenstoppel sammeln sich die Kraniche bereits in unserer Umgebung. An der Kuhhorster Straße zwischen Ziegenfarm und Dörris südlich der Straße konnte ich heute um 11 h  523 Kraniche zählen. Nördlich der Straße waren es 59 Exemplare.

Darunter befanden sich auch die ersten Jungvögel dieses Jahrgangs 2016.

Best greetings
Kranichekke

Es wird also geboten sein, eigene Pläne für die Beobachtung der zu erwartenden Kranichscharen im Rhinluch bei Linum konkret zu gestalten.

Dr. Eberhard Schneider 

Hinweis:
Wer an einer ortskundigen Führung mit „Kranichekke“ zu den Tages-nahrungsplätzen und zum Abendeinflug  der Kraniche interessiert ist, setze sich bitte möglichst frühzeitig mit Herrn Hinke direkt in Verbindung:
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Für Übernachtungen bei dem VsK-Kooperationspartne
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!in Linum ist ebenfalls eine möglichst frühzeitige Reservierung dringend empfehlenswert.


(22.01.2016)
Unser Kranichexperte E. Hinke möchte seine jüngsten Beobachtungen zu den „Vögeln des Glücks“ im Rhinluch zukommen lassen:

Hallo ich grüße von der Kranichfront. Das Foto ist von gestern bei Wall. Der Ringvogel ist aus Mecklenburg.Die Gruppe, die nun wohl nicht mehr in den Süden ziehen wird, besteht aus 105 Exemplaren.

Best greetings
Kranichekke

IMG 2103 Kraniche EHinke


 

Kranichbilder von Ruth Franke/Eckhard Baumann vom 07.10.2015


Ein starker Zuzug von Kranichen war, bei stabiler Schönwetterlage mit wechselnder Bewölkung und mäßigem Wind am gesamten Wochenende ( 27. u.. 28. 09) über dem Oberen Rhinluch zu beobachten. Jeweils ab ca. 13Uhr  trafen in größer Höhe heranziehende Trupps ein, deren durchdringenden Rufe sie schon ankündigen, lange bevor die Vögel für das bloße Auge erkennbar werden.

Besonders auffällig war der verstärkte Einflug am 27. zwischen 14:30 und 15:15 h als mehrere große Verbände ankamen und wie alle Neuankömmlinge in großer Höhe über dem Gebiet kreisten, um dabei allmählich die Reiseflughöhe zu verlassen . – Das Kreisen über dem erreichten Zielgebiet dient wohl auch dazu, dass in den Trupps mitziehende Jungvögel sich das Bild des Gebiets einprägen und wohl eine Aktualisierung ihrer im Gedächtnis gespeicherten „Gelände-Karte“ und Gebietskenntnis vornehmen. – Denn die Kenntnis der Zugwege und Rastbiotope „Trittsteine“ erlernt der junge Kranich beim Zug zusammenmit seinen Eltern. Die Rastplatzkenntnis kommt also im Wege der „Tradition“ zustande. Meint die Vogelzugforschung heute).

Auffallend war beim heutigen (27.09.) Einflug, dass deutlich mehr Trupps aus östlicher Richtung kamen. So kann man jetzt wohl mit stärkerem Zuzug aus den polnischen und baltischen Brutgebieten rechnen . – und dem werden dann sicher auch die nordischen Wildgänse - insbes. Blessgänse u.  Saatgänse- aus den russischen Brutgebieten folgen.

Dr. E. Schneider

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Der Herbstzug der Kraniche kommt in Schwung

Im Oberen Rhinluch hält die „fünfte Jahreszeit Einzug

Es waren bisher wohl gut an die 3.000 Kraniche, die allabendlich von den entsprechenden Nahrungsflächen der Region sich auf den großen „Schlafteichen“im Teichgebiet Linum zur Übernachtung eingestellt haben. In den von uns eigens für die großen grauen Vögel auf die für sie optimale Wassertiefe von etwa 10 cm eingestellten ehemaligen Fischteichen können wohl an die 30.000 Kraniche ihren sicheren Übernachtungsort finden. Weiteren rastenden Vögel finden hingegen in der benachbarten Wiesenlandschaft, wo auch in diesem Jahr wieder eine leichte Überdeckung mit Wasser erfolgte, um dem Bedürfnis der Kraniche nach „nassen Füßen“ beim Schlaf gerecht zu werden. Das Obere Rhinluch bei Linum, mit dem derzeit wohl größten Kranich-Rastplatz Mitteleuropas, ist also gerüstet für die zu erwartenden Scharen der rastsuchenden gefiederten Gäste, von denen im vorigen Jahr ein maximaler Tageswert von über 130.000 Exemplaren geschätzt worden war.

Die bisher sich hier aufhaltenden Vögel waren im Wesentlichen „Einheimische“. Einige von ihnen sind mit farbigen Ringen an den langen Beinen versehen. Sie wurden als Jungvögel beringt, was eine Zuordnung ihrer Herkunft ermöglicht. So haben die Beobachtungen die Ergebnisse aus den Vorjahren einmal mehr bestätigt. Es handelt sich um Vögel, die an den heimischen Brutplätzen in Mecklenburg-Vorpommern, in der Uckermark, Müritz und Schorfheide und in anderen brandenburgischen Brutbiotopen aufgewachsen sind.

Mit dem heutigen Tag (22. September) hat sich die Situation deutlich geändert: seit dem späten Vormittag kamen fortwährend Trupps von Kranichen an. Ihre Rufe kündigen jeweils die Neuankömmlinge an, die in großer Höhe heranziehen, unter der grauen Wolkendecke zunächst schlecht auszumachen. Doch dann entfalten sie große Eile, verlassen ihre „Reiseflughöhe“, um den Rastplatz zu inspizieren zu umkreisen und sich dann irgendwo auf Nahrungsflächen zu dort bereits stehenden Artgenossen zu gesellen.

Zweifelsfrei hat der bisher eher unauffällig verlaufende Herbstzug mit Macht eingesetzt, momentan dürften bereits nahezu 20.000 Vögel hier verweilen und es bleibt abzuwarten, was sich alsbald weiter tun wird, wenn in den nördlichen (Finnland, Schweden) und östlichen Herkunftsgebieten (Polen, Baltikum, N-Russland) winterliches Wetter einzieht. Dann werden wieder die großen Scharen das Rhinluch beleben, so dass das Luch unter den Kranichrufen regelrecht „brodelt“ wenn nachts die Schlafplätze besetzt sind.

Derzeit findet der Abflug von den Schlafplätzen zur Nahrungssuche kurz nach Tagesanbruch, zwischen 06:15 Uhr und 06:45Uhr statt, der Abendeinflug liegt bei 18:00 Uhr– 18:30 Uhr.

 




Kranichansturm!
Ein wahres "Schauspiel" wie zehntausende von Vögeln ihren Schlafplätzen zustreben. (13.10.2014)


Kranichzug im Rekordverdacht (26.09.2014)



Linum: Kranichzug in vollem Gange!
(8.09.2014)



 



Kranichzug im Rekordverdacht

Linum 26.09.2014 Das aktuelle Geschehen im Herbstzug des Grauen Kranichs stellt sich als außergewöhnlich und „rekordverdächtig“ dar. Schon seit Monatsbeginn war ein starker Einflug der „Vögel des Glücks“ zu beobachten, die den im Rhinluch zwischen Kremmen – Linum – Neuruppin übersommernden und auch Junge hervorbringenden Bestand von ca. 1.200 Tieren rasch anwachsen ließen. Dieser ungewöhnlich frühe Einflug auf dem großen Rastplatz bei Linum hat wohl auch eine Ursache in einem starken Sinken der Temperaturen im Baltikum usw..

Bis zur Monatsmitte fanden sich ca. 15.000 Kraniche zur Nachtruhe im Oberen Rhinluch ein. Die erste „offizielle“ Bestandsschätzung durch die Freiwilligen der „AG Kranichschutz“ hat zum Zähltermin am Dienstag d. 23. September beim morgendlichen Abflug der Vögel zu den Nahrungsflächen eine überraschend hohe Zahl von über 36.000 Kranichen ergeben.

Im Vorjahr waren es zur gleichen Zeit mit etwa 13.000 Vögeln deutlich weniger. Zur Nahrungssuche ziehen die Kraniche auf die nun in der Beerntung befindlichen riesigen Maisfelder, gleichermaßen auch auf die Grünlandflächen der Umgebung. Die außergewöhnlich hohe Zahl an Kranichen schon im Monat September, unterstreicht die große Bedeutung des Kranichschlafplatzes im Oberen Rhinluch mit den großen „Schlafteichen“ im Teichgebiet Linum, die vom Vogelschutz-Komitee speziell für die Kraniche „bewirtschaftet“ werden und für die übernachtenden Vögel die optimale Wassertiefe von etwa 10 cm bieten. Daneben sind östlich der Teiche gelegen Grünlandflächen im „Rhinbogen“ mit etwa 60 ha im Eigentum des Vogelschutz-Komitees, geflutet, sodass die Kraniche dort ebenfalls die optimalen Schlafplatzbedingungen finden.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die „Besucherzahlen“ der hier rastenden und mehr oder weniger lange verweilenden Kraniche in den kommenden Wochen entwickeln werden. Nach bisherigen Erfahrungen ist das Maximum des Kranichzuges um die Monatswende Oktober/November zu erwarten. Im Vorjahr wurden als nie zuvor erreichtes Ergebnis über 90.000 „Gäste“ ermittelt. Nun stehen die Zeichen so, dass sich ein neuer „Rekord“ ergeben könnte.

Das könnte vielleicht ein Zeichen dafür sein, dass der Sommer 2014 zumindest im nord-östlichen Teil des Brutareals ein gutes Brutergebnis beim Europäischen Kranich erbracht hat. Auf die Befunde für die Vögel aus dem skandinavischen Bereich wird man gespannt sein können. Bedenken kommen aber auf mit Blick auf den Nahrungsbedarf dieser vielen Vögel. In der jüngeren Vergangenheit haben die riesigen Maisflächen im und um das Rhinluch ja noch reichlich „Abfall“ beschert. Selbst wenn man dieses einseitige Futter aus Maiskörnern auch kritisch sehen muss, haben die Erntereste viele Kraniche ernährt. Doch mit der Errichtung der großen „Biogas“-anlagen hat sich auch der Feldanbau geändert. Zwar ist ein riesiges Areal der näheren und weiteren Umgebung völlig „vermaist“. Doch der für die Gasanlagen angebaute Mais bildet kaum noch Kolben und Körner aus; die entsprechen nicht dem Bedarf der auf die Blattmasse ausgerichteten Gasanlagen. Hinzu kommen die immer effektiveren Erntetechniken mit gigantischen Maschinen, die nicht mehr viel „Druschabfall“ auf den Feldern zurück lassen. Da steht durchaus die Erwartung im Raum, dass die in so großer Zahl auftretenden Kraniche alsbald nicht mehr genügend Nahrung finden und weiter ziehen – zu anderen binnenländischen Rastplätzen, die dann hoffentlich das benötigte Futter bieten werden.

Aber, die wichtige Funktion des Oberen Rhinluchs als bedeutsamer „Trittstein“ im internationalen Vogelzug wird jedenfalls durch die starke Inanspruchnahme des Gebiets durch die in die Überwinterungsgebiete ziehenden Wildvögel deutlich. Neben den Kranichen rasten und überwintern hier Wildgänse verschiedener Arten: Graugänse finden sich, teils ganzjährig, auch als Brutvögel; ab Oktober stellen sich dann mehrere zehntausend Blessgänse aus den im russischen Eismeer liegenden Brutgebieten ein und verweilen einige Wochen, bevor sie bis an den Niederrhein und in die Niederlande weiterziehen. Saatgänse, Zwerg- und Singschwäne, zahlreiche Wildenten verschiedener Arten, Limikolen und andere Kleinvögel, bis zur Bartmeise, kommen ebenfalls als durchziehende oder überwinternde Gastvögel.

Dr. Eberhard Schneider     

Hinweis: Besucher des Gebietes werden dringend gebeten, die Kraniche weder auf den Nahrungsflächen noch im Schlafplatzbereich zu stören!

Zahlreiche Feldwege sind deshalb auch amtlich gesperrt. Beobachtungsmöglichkeiten sind an vielen Stellen von den Straßen aus gegeben; wobei es stets die bestmögliche Störungsminimierung darstellt, wenn man seine Beobachtungen vom Fahrzeug aus anstellt und nicht einmal aus-
steigt. Ausgewiesene Beobachtungsplätze sind eingerichtet und stehen jedermann zur Verfügung.

Ortskundig geleitete Führungen können gegen  Entgelt genutzt werden.

So auch nach Voranmeldung beim Vogelschutz-Komitee über Kontaktformular oder bei seinem Kooperationspartner: Landpension Adebar, 16833 Linum Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! (Kontaktformular).

 


Kranichzug in vollem Gange (08.09.2014)

Linum, September 2014: Zuvor waren es ja die üblichen Kraniche aus der Großregion, die man in einzelnen Trupps verstreut auf abgeernteten Feld- und Grünlandflächen bei der Nahrungssuche beobachten konnte.  Etwa 1.500 Exemplare der anmutigen Vögel dürften im nordöstlichen Brandenburg und Rhinluch den Sommer über verweilt haben – als Brutpaare auch erfolgreich Junge aufgezogen oder als noch nicht brütende Jungvögel.
Diese haben sich nach und nach schon im Bereich des großen Rast- und Schlafplatzes im Oberen Rhinluch eingefunden.

Doch seit dem 2. September ist der internationale Kranichzug in Gang gekommen. Wie man hört, sind im Baltikum und weiten  Teilen Polens die Temperaturen erheblich Gefallen; so dass für die Kraniche sich wohl der Winter ankündigt und sie nach Westen ziehen lässt. Da kamen um die Mittagszeit unter Ausnutzung der Thermik die ersten Trupps weit her kommender „Vögel des Glücks“ an und schraubten sich aus großer Höhe herab, um in Gesellschaft der schon anwesenden Artgenossen sich niederzulassen. Zufällig hat zeitgleich auf den ersten Schlägen der „kolchosenartigen“ Agrarflächen die Maisernte
des ja körnerarmen Silomais begonnen. Doch finden die Kranichscharen, die Tag für Tag größer werden, dort zunächst ein Nahrungsangebot.  

Man kann tagsüber bei Rundfahrten die Kranichs vom Fahrzeug aus recht gut auf den Feldern beobachten. Zum  Abendeinflug bieten sich in Linum wieder „spektakuläre“ Bilder, wenn die großen Verbände aus der näheren und weiteren Umgebung ankommend, in das Wiesen- und Teichgelände nördlich der Ortschaft einfallen.

Das Vogelschutz-Komitee bietet auch in diesem Jahr Führungen an. Mehrstündige oder ganztägige Touren unter orts- und fachkundiger Leitung– mit „Bulli“-Kleinbus – in die nähere und weiter Umgebung – z-. B. in´s unweit entfernte Havelland zur Beobachtung der dort noch vorkommenden Großtrappen – können ab sofort gebucht werden.

Anfragen und Anmeldungen bitte über Kontaktformular beim Vogelschutz-Komitee e. V. oder über das Kontaktformular unseres Kooperationspartners Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Dr. Eberhard Schneider







 


 


Unser Kommentar zu dem Spiegel-Online Bericht:

Was bekommt der Agrarier in die Wiege gelegt? – ´“Lerne klagen ohne zu leiden….“ – So wie jetzt der brandenburgische Bauernpräsident zu einer neuen Attacke auf die öffentlichen Kassen bläst.

Waren es zunächst ganz ca. 3.000 Kraniche im Bereich des Internationalpark Unteres Odertal, die bei den agrarindustriellen Subventionsabkassierern eine neue Begehrlichkeit hervorgerufen haben, so sind es nun die dort rastenden Zugvögel im Oberen Rhinluch. Klar, wenn man sich als Agrarlobbyist erst einmal zu Worte gemeldete hat, knicken alsbald minderqualifizierte, aber nach Wählerstimmen heischende, Politiker ein. Mit der probaten Lösung der ewig Gestrigen und Nichtlernfähigen: Zahlen oder Abknallen.

Der SPIEGEL greift da leider reichlich zu kurz in seinem Beitrag über das von Bauernpräsident Folgart neu eröffnete Schlachtfeld „Kraniche im Oberen Rhinluch bei Linum“. Ja, es fanden sich (wenn denn die Bestandsschätzung der allwöchentlich durgeführten „Kranichzählung“ der AG Kranichschutz die Daten-Grundlage  bilden soll) Mitte Oktober etwa 93.000 Kraniche auf dem wohl zur Zeit größten Kranichrast- und Schlafplatz bei Fehrbellin-Linum ein. Was eine bisher nie erreichte Größe darstellt, die aber zweifelsfrei durch die Konstellation in der Großwetterlage mit dem Hoch über Skandinavien und dem fast zwei Wochen lang anhaltenden Starken Nordostwind so viele Vögel zum kräftesparenden Flug mit dem Rückenwind animiert hat. – Heute, 29.10.13 sind es ca. 68.0000.  - Nicht nur die dort auf dem Zug in Richtung Spanien sich einfindenden Kraniche weisen diesen Bereich des Oberen Rhinluch als einen bedeutsamen „Trittstein“ im internationalen Vogelzug aus! Viele andere Vogelarten, Wildgänse - vor allem Blessgänse aus dem Eismeergebiet und Saatgänse, nach deren Abschuss wohl die von der Agrarindustrie gesteuerten Jäger demnächst auch hier schreien werden! -, Singschwäne, Zwergschwäne,  Limikolen und Wildenten zahlreicher Arten stellen sich hier ebenfalls als zahlreiche GÄSTE zur Rast und zum Verweilen auf.

Jedoch, die Kraniche dominieren derzeit das Geschehen – welche insbesondere der zitierte NABU mit seiner in Linum ansässigen „Storchenschmiede“ weidlich ausnutzt, indem er diverse kostenpflichtige „Führungen“ (zu Plätzen, die jedermann auch alleine und kostenlos erreichen könnte)  u.a. überteuerte Angebote den am „Naturerlebnis Kranich“ Interessierten andient. – Während andere ortsansässige Kranichfreunde ihre Dienste kostenlos und ehrenamtlich zur Verfügung stellen, wie sie auch sonst – ganz im Gegensatz zum stets abkassierenden NABU -  ihre Leistungen für den Erhalt und die Entwicklung des Kranichrastplatzes ehrenamtlich zur Verfügung stellen. So hat u.a. das Vogelschutz-Komitee 180 ha der Teichwirtschaft in Linum langfristig gepachtet und „bewirtschaftet“ die drei größten Teiche nach den Bedürfnissen der Kraniche, so dass weit über 30.000 dieser Vögel dort ihre sicheren und störungsfreien Schlafplätze finden. Die östlich davon gelegenen Wiesenflächen werden ab September mit ca. 10 cm Wasserhöhe überspannt, so dass die Kraniche auch dort Schlafplätze finden. Die Landwirte werden dafür aus dem Vertragsnaturschutz des Landes Bandenburg honoriert. Nach gerade im Abschluss stehenden Landkauf über 60 ha Grünland hat das Vogelschutz-Komitee im Oberen Rhinluch künftig insgesamt ca. 140 ha eigenes Land. Dies steht auch den Kranichen als Rast- und Nahrungsfläche zur Verfügung.  – Es sind zunächst einmal die ausgedehnten Flächen, die den Kranichen die Rast- und Schlaflatzmöglichkeiten eröffnen und sie in so großen Scharen nach hier einfliegen lassen. Dies schon seit langer Zeit: 1928 wurden für den Rastplatz Linum ca. 1.200 Kraniche dokumentiert.

Es ist auch keineswegs der Mais die essenzielle Nahrung. Er findet sich hier leider in einem ökologisch äußerst unguten Ausmaß angebaut (mit allen Folgen der Überdüngung der Flächen, der Nitratanreicherung des Grundwassers, der Pestizidbelastung usw. – Mais ist eine Pest!); fänden sich wie ehedem ausgedehnten Getreidestoppel und Mischkulturen, den Kranichen bekäme das weitaus besser.

Der Körnermais liefert den Kranichen zweifelsfrei eine optimale Nahrung bei großer Korngröße und hohem Energiegehalt; allerdings picken die Kraniche äußerst selten einmal Körner aus Kolben stehenden Maises, sie lesen das auf, was am Boden liegt. In stehende Maiskulturen gehen Kraniche nicht hinein. Maisanbau für „Biosprit“, Silage und „Futter“ für die jüngst entstandenen Biogasanlagen liefert den Kranichen nur wenig Kolben und Körner, außerdem wird dieser Mais früh in grünem Zustand abgeerntet.  Da wegen „Schäden“ zu lamentieren, entbehrt jeder realen Grundlage, entspricht nur dem „Wiegenlied“ der Agrarier.

Insgesamt finden sich die Kraniche auf der Maisstoppel ein und halten Nachlese. Wobei ein einzelner Vogel keineswegs „300 Gramm“ Mais pro Tag aufnimmt. Kraniche sind weitgehend „Allesesser“ und verzehren außer Körnern und Sämereien zahlreicher Pflanzenarten auch reichlich Grünzeug, außerdem tierische Kost wie große Insekten, bodenlebende Regenwürmer, Drahtwürmer u.a. „Landwirtschaftsschädlinge“,  die sie mit dem in den Boden gestochenen Schnabel erbeuten, bis hin zu Kleinsäugern (Mäusen). Das Nahrungsspektrum des Kranichs ist weit gefächert;  so ziehen auch im Rhinluch die Vögel in erheblichem Umfang auf die Grünländereien. Angeblicher Schaden an den Agrarkulturen existiert da nur in der Phantasie der „klagenden“ Agrarier. Die Kraniche suchen auch keineswegs über längere Zeit dieselben Flächen auf sondern ziehen, so wie die Wildgänse es auch tun, weiter zu anderen Flächen, wenn die Nahrungssuche auf der bisherigen zu zeit- und energieaufwändig wird. Lässt man aber die Maisstoppel einige Zeit liegen, anstatt sie sofort umzubrechen, bietet man den Kranichen wunderbare Nahrungsflächen für die „Nachlese“ und lenkt sie damit von irgendwelchen Wintersaatkulturen ab (auf denen sie aber wiederum auch sehr viele Insekten, Drahtwürmer, Mäuse pp. aufsammeln). Immerhin werden auch vom Land Brandenburg solche Agrarier honoriert, welche die Maisstoppel erst nach dem Wegzug der Kraniche umbrechen. Der mit 1.000 – 3.000 € /ha bezifferte „Schaden“ entspringt da absolut der Funktionärsphantasie.

Es bedarf da keineswegs der Neuerfindung des Rades in Form irgendeines albernen „Managements“, schon gar nicht irgendwelcher „Vergrämungsmaßnahmen“ – weder mit der Schusswaffe noch der off road-ralley einiger Spinner, die mit ihren Kfz . Weniger intensive Agrarindustrie ist da gefragt, die anderen Lebewesen auch die Existenz gönnt. Gleichermaßen ist „Selbstjustiz“ auch der Agrarlobby und den ihr dienenden Psychopathen, die mit Fahrzeugen über die Felder sausen, nicht erlaubt. Da irrt auch die zitierte NABU-Frau Szindlowski (von der „Storchenschmiede“), denn „Vergrämung“ ist keineswegs „völlig legitim“. Denn immerhin untersagt das Bundes Naturschutz Gesetz im § 39, Abs. 1 die Störung und Beunruhigung usw. freilebender Tiere an ihren Aufenthaltsstätten.

Immerhin ist es nun  so, dass viele Tausend Natur- und Vogelfreunde aus allen Teilen des Bundesgebietes und sogar benachbarten Auslands eigens in das Obere Rhinluch an reisen, um dieses für Mitteleuropa einmalige Naturphänomen des Zusammenkommens so vieler Großvögel zu erleben, zu bestaunen und bewundern. Sie tragen damit nicht nur zur Stärkung der Region bei (insbesondere verschafft dieser Besucherzuspruch dem Naturschutz Rückendeckung gegen über den ständigen Attacken einiger Agrarlobbyisten der in der Region tätigen Agrarkonsortien) und bringen eine gewisse Wertschöpfung durch Inanspruchnahme der örtlichen Angebote, von der Marmeladen- und Honigverkäuferin über Gemüsehändler, Gastronomie oder Beherbergungen usw.. Schließlich sind aber diese Freunde des Naturerlebnisses allesamt Steuerzahler, welche die Kassen der EU füllen. Dieselben Kassen, aus denen die Agrarier nicht nur ihre üppigen und maßlos über sie ausgeschütteten Subventionen empfangen, sondern aus denen in ILE und ELERT-Programmen u.a. EU-Töpfen auch der Ausbau der Wege und Straßen „kofinanziert“ wird, welche allesamt von eben dieser Agrarlobby mit ihren – nahezu an militärisches Großgerät erinnernden -   lärmenden und furchteinflößenden Maschinen beansprucht und zu jeder Tages- und Nachtzeit genutzt werden – Selbst an den besucherstarken Wochenenden, wenn die Naturfreunde ihre Erholung suchen und sich im Ort drängen, müssen diese rücksichtslosen Kumpanen der millionenschweren Agrarkonsortionen mit möglichst Höchstgeschwindigkeit (50 km/h) durch  den Ort rasen und Heuballen einfahren….. . Rücksichtloser geht es nimmer; man will wohl zeigen, was eine Harke ist und wer in der Region das sagen hat. – Und wenn das alles nichts fruchtet, …. dann greift man zur Schusswaffe – fast wie in Irak und Afghanistan, so wie uns  das einst  der wackere US-Präsident „Schorsch Dubbelyou“ gelehrt hat. Da fällt solchen Figuren nichts besseres ein: Wir verteidigen das Rhinluch, zwar nicht am Hindukusch, aber gegen die Kraniche.

Es wäre doch gelacht: Altkanzler Kohl nannte einst zwar die BRD ein „gastfreies“ Land. Die Agrarlobbyisten und ihnen willige Politiker verwenden da aber wohl die Doppeldeutigkeit und meinen nicht „gastfreundlich“ sondern „frei“ – Die Kraniche und viele tausend andere Zugvögel sind bei uns GÄSTE! Das sollten die Agrarmultis, die mit ihrem Eigentum sehr wohl der Allgemeinheit verpflichtet sind, und ihre Lobbyisten in den alten Seilschaften gebührlich respektieren.  – Dr. Eberhard Schneider

Auch die AG Kranichschutz äußert sich in nachfolgend wiedergegebener Pressemitteilung, in der wir jedes Wort unterstützen.


Linum, 05.11.13
Obwohl schon von einem starken Kranichzug aus den südlicheren Bundesländern berichtet wird,
verweilen noch sehr viele Vögel im Oberen Rhinluch. Die heutige Bestandsermittlung ergab zirka 57.000 Exemplare.
Man kann weiterhin sehr gut auf Wiesen und Feldern der Umgebung große Ansammlungen bei der Nahrungssuche beobachten. Da die Zentren der großen Futterplätze inzwischen gut abgesucht sind, verringern die Kraniche nun ihren „Meideabstand“ gegenüber den Straßen, Gebäuden usw. und halten sich vielfach nur wenige Meter entfernt. Vom Auto aus kann man bei einer „Rundfahrt“ deshalb wunderbar auf geringe Distanz Beobachtungen anstellen. – Aber bitte: wenn man erfolgreich sein will und die Vögel nicht vertreiben, dann mit dem Fahrzeug langsam fahrend auf der Straße (keine Seitenwege!) annähern und in geringem Tempo weiterfahren. Will man unbedingt anhalten (etwa um zu fotografieren), dann wieder etwas weiter entfernen und nicht aus dem Fahrzeug aussteigen!   

 Sonst nehmen die Kraniche die Störung sehr übel und fliegen davon.




Kraniche auf dem Weg nach Süden

Linum, 22.10.13: Mit über 90.000 Kranichen auf dem Rastplatz im Oberen Rhinluch
hat eine nie zuvor erreichte Zahl der graugefiederten Gäste für eine große Überraschung
gesorgt. Auch bei dem „Zähltermin“ 15.10. wurde mit etwa 93.000 Vögeln der eine
Woche zuvor ermittelte Bestand bestätigt.
Man muss gar nicht einmal enthusiastischer Ornithologe sein, um die eindrucksvollen
Bilder zu genießen, welche die ab Morgengrauen ausfliegenden und spätnachmittags
Zum Schlafplatzbereich zurückkehrenden gewaltigen Formationen der vielen tausend
Vögel als ein naturästhetisches Wunder zu genießen. – Tausende von menschlichen  
Besuchern finden sich somit dieser Tage auch in dem kleinen Ort Linum ein. Insbesondere
am Wochenende ergoss sich eine wahre Besucherflut über den Ort und sein Umfeld.
Seien es die herrlichen Flugbilder oder die auf den Vorsammelplätzen stehenden Vogelschar,
die großen Vögel haben jedermann   beglückt.

Dank der Niederschläge in der Vorwoche stehen zahlreiche Wiesen auch im Umfeld der
gezielt gefluteten Schlafplatzflächen teilweise unter Wasser. Was die Kraniche auskosten
und sich auch dort zum abendlichen Palaver niederlassen – selbst von der einige hundert
Meter vorbeiführenden Straße aus einsehbar, bieten sich da für viele Vogelfreunde - und
Sensationslustige - ganz besondere Beobachtungsmöglichkeiten.

Jedoch entging es dem aufmerksamen Beobachter nicht, dass zwar ein weiterer Kranich-Zuzug
aus nördlicher Richtung erfolgte, demgegenüber suchten aber auch große kreisende Trupps
in der nachmittäglichen Thermik ihre Höhe zu gewinnen, um dann zügig in südwestlicher
Richtung davon zu ziehen. – Der Kranichzug mit dem fernen Ziel Estremadura (Spanien) ist
Voll in Gang gekommen. – So meldete VsK-Mitglied Robert aus Schwalmstadt am Samstag
d. 19.10. um kurz nach 15 Uhr die erste Beobachtung des Herbstes, als etwa 150 Kraniche
dem Verlauf der Flussniederung der Schwalm folgend gen Süden strebten.

So war für den heutigen Termin zur Bestandschätzung davon auszugehen, dass der Rastplatz
bei Linum bereits seine maximale Beherbergungszahlen hatte. Das Ergebnis von „nur“
ca. 33.000 Kranichen überrascht deshalb nicht. – Allerdings ist dies zweifelsfrei eine Mindestzahl
deutlich unterhalb der tatsächlichen Zahl der für die Nachtstunden hier stehenden Vögel.

Das liegt am Verfahren der methodisch korrekten Bestandsermittlung, für die u.a. die jeweilige Gesamtdauer
unveränderlich festgelegt ist. So wie auch nur fliegende Tiere durch die Schätzer erfasst werden,
nicht etwa am Boden befindliche. Heute ergab es sich nun so, dass zwar ab 7:15 Uhr wieder große
Schwarmformationen den Futterplätzen zustrebten. Eine Vielzahl der „Vögel des Glücks“ genoss aber
offenbar den wohligen Sonnenschein bei ohnehin fast sommerlicher Temperatur. In dem festgelegten
Zählintervall konnten somit nicht jene Vögel erfasst werden, die dann viel später bis weit nach 10 Uhr
Sich erst aufmachten zur Nahrungssuche. Weshalb es wohl eher über 40.000 oder mehr Kraniche waren,
die noch die Sicherheit und – trotz des Besucherlawine - recht gut gewährleistete Störungsfreiheit des
Rhinluch-Schlafplatzes suchen.

Dr. E. Schneider


Wir haben aktuell 93.000 Kraniche in Linum (16.10.2013)


Vor gut einer Woche haben die Kranichwochen im Unteren Odertal begonnen. Doch nicht jeder kann sich am großen Naturschauspiel erfreuen. Derzeit rasten auf den uckermärkischen Feldern 3000 Kraniche und es werden mehr - sehr zum Ärger der Bauern, die um ihr Saatgut fürchten. (08.10.2013)


Kraniche im Oberen Rhinluch: neuer Rekord
 
Linum, 08.10.2013: Angesichts der eher mäßigen Brut- und Aufzuchtergebnisse der in den bundesdeutschen Vorkommen brütenden Kraniche war zunächst eine wenig günstige Prognose für den diesjährigen Rastbestand auf dem Zugweg der Kranichezu stellen. Doch das Ergebnis der heutigen Bestandsermittlung beim morgendlichenAbflug von den Schlafplätzen zu den Nahrungsflächen erbrachte eine große Überraschung: Die „Zähler“ der AG Kranichschutz und andere Freiwillige erfassten einen derzeitigen Rast-Bestand von ca. 90.200 Exemplaren der „Vögel des Glücks“.
Dieses Resultat lässt alle bisherigen Ergebnisse früherer Jahre weit hinter sich und übertrifft das bisherige Maximum  von knapp 80.000 Tieren deutlich. Auch der Anstieg von ca. 41.000 Exemplaren am 01.10. ist ein bisher so nicht erfahrenes Phänomen.
Ursächlich dafür wird wohl die anhaltende Ostwindlage der letzten zwei Wochen sein, die den skandinavischen,baltischen und polnischen Vögeln eine große Unterstützung in Form eines „Rückenwindes“verschafft haben dürfte. – Noch ist der „Scheitel“ des Kranichzuges wohl noch nicht erreicht, dessen Maximum im Rhinluch allgemein gegen Ende Oktober zu verzeichnen ist. Es wird spannend werden, wie sich das in den nächsten Wochen entwickeln wird, wenngleich eine weitere Steigerung wohl kaum zu erwarten sein dürfte.
Nun bleibt zu hoffen, dass die Vögel in der umliegenden Region genügend Nahrung finden, um die nötigen Fettreserven für den Weiterflug anzulegen. Jedenfalls ist es jeden Tag auf´s neue ein wirklich grandioser Anblick, diese vielen tausend Großvögel zu beobachten, die in oftmals nur geringer Flughöhe zu den Nahrungsplätzen fliegen – oder wenn sie am späten Nachmittag bis in die Dunkelheit hinein in großen Formationen zu den Schlafplätzen im Teichgebiet und auf den unter Wasser gesetzten Wiesen des Luchs einfliegen.
Nicht unerwähnt bleiben sollen aber auch die Wildgänse, die ebenfalls in großen Scharen den Himmel mit Leben erfüllen. In großer Stückzahl sind die aus dem Eismeergebiet kommenden Blessgänse (s. dazu www.blessgans.de) eingetroffen, die gemeinsam mit den Graugänsen, nordischen Saatgänsen und anderen Gänsen und Wildenten die großen, vom Vsk angepachteten Teiche im Linumer Teichgebiet als Schlaf- und Ruheplätze aufsuchen und in der nahen und weiteren Umgebung Wiesen und Felder zur Futtersuche bevölkern.

Wir appellieren erneut an alle Besucher, die naturschutzrechtlichen Vorgaben des Betretungsverbots im Schlafplatzgebiet und auf den Nahrungsflächen unbedingt einzuhalten. Bitte nur die ausgewiesenen Beobachtungsplätze und freigegebene Wege benutzen. Jede Annäherung an die Tiere über´s freie Feld usw. sorgt nur für Beunruhigung der dadurch Scheu werdenden Vögel, für ihren Abflug und die unzulängliche Nahrungsaufnahme infolge der Störungen. – Verstöße gegen das Betretungsverbot können ein Ahndung zur Folge haben.

Dr. Eberhard Schneider

Rhinluch-Kranich Gaense-09.10-2013


 



Der herbstliche Kranichzug 2013 ist in vollem Gange. Bei der ersten Bestandsermittlung durch die Kranichfreunde in der „AG Kranichschutz“ am 24.09. waren ca. 3.800 Kraniche beim morgendlichen Abflug von den Schlafplätzen im Linumer Teichgebiet ermittelt worden. Am Samstag, 28.09. und Sonntag 29.09 sind sehr viele Neuankömmlinge in Linum eingetroffen. Sie haben die Gunst des aus östlicher Richtung wehenden Windes genutzt.  Bei sonnigen Wetter waren die in großer Höhe heranfliegenden Vögel, deren Rufe jeweils schon lange vorher zu hören sind, in der klaren Luft weithin gut zu sehen gewesen. Ein zauberhaftes Bild bietet sich, wenn die Vögel über dem Gebiet kreisen, Ausschau halten, mit am Boden stehenden Artgenossen Rufkontakt aufnehmen und sich dann in großen Spiralgängen aus der Höhe herabschrauben. Die heutige Bestandsermittlung ergab etwas über 41.000 Kraniche und jeden Tag werden es mehr. Kommen Sie und genießen Sie das einmalige Naturerlebnis vor den Toren Berlins!
 
KRANICHE u.a. 03.10.12 163

Unsere Bitte: Vermeiden Sie unnötige Störungen der Kraniche. Die Schlafplätze selbst sind für alle Besucher tabu. Es besteht ein amtliches Betretungsverbot für diese Bereiche; die Zugangswege sind an den kritischen Punkten gesperrt. Eine Vielzahl von ausgewiesenen Beobachtungspunkten – erkennbar an den Hinweistafeln  der „AG Kranichschutz“ –
eröffnen jedem Besucher hinreichend gute Beobachtungsmöglichkeiten. Besonders bietet sich die Beobachtungplattform des Vogelschutz-Komitee e.V. auf der Wiese bei der Landpension Adebar für die Betrachtung des abendlichen Einfluges an, wenn die von den Nahrungsflächen ankommenden Vögel schon von weithin sichtbar sind. Wir übernehmen auch gern kostenfreie
Führungen zu den Nahrungsflächen oder zum Abendeinflug.  


 

  • Kranich – Willkommen Linum eröffnet die Saison mit einem „Kranichfest“
    Mit einem Festumzug durch den Ort (Beginn 13 Uhr) entlang einer eigens aufgebauten „Festmeile“ werden am Samstag 28. September in Linum die beim Zug nach Süden sich zur Rast dort einfindenden Kraniche begrüßt. Mit diesem „Kranichfest“, welches vor ein paar Jahren schon das Vogelschutz-Komitee in einem kleineren Rahmen kreiert hatte, will man nun von Seiten der Gemeinde verstärkt in das Geschehen eingreifen. Diese Veranstaltung erfährt immerhin sogar die Mitwirkung einer eigens angereisten Blaskapelle aus der tschechischen Partnergemeinde Belatice und von Akteuren aus den benachbarten Ortsteilen der Großgemeinde Fehrbellin. – Besucher aus Nah und Fern werden erwartet, vor allem aus der nahe gelegenen Hauptstadt, denen man zum Auftakt der diesjährigen „Kranichsaison“ etwas mehr darbieten möchte, als es die sonst eher sehr mäßige Infrastruktur des Dorfes zu leisten vermag.


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