Ein schlechtes Jahr für Brandenburgs Weißstörche

Der trocken – heiße Sommer verschärft das Dilemma des Weißstorchbestands

Dieser Sommer hat ja den Nordosten Deutschlands nicht mit Niederschlägen verwöhnt. So erfuhren auch große Gebiete Brandenburgs ein schon im zeitigen Frühjahr einsetzendes Regen-Defizit. Das hat nicht nur Folgen für das Pflanzenwachstum und die darauf gründenden Nahrungsnetze, es hat besonders auch die Vogelwelt betroffen. Offenbar haben zahlreiche Brutvögel verschiedener Arten ihre Bruten aufgegeben oder konnten wegen Mangel an geeignetem Futter die Jungen nicht hinreichend ernähren. So berichten es Vogelbeobachter. Ein von mir selbst beobachtetes Ringeltaubenpaar zeigte zwar wiederholt Nestbau, erreichte aber bei mindestens drei Brutversuchen keinen Bruterfolg; ein halbflügges Junges wurde wohl aus dem Nest geworfen und kam zu Tode. Verschiedenen Beobachtungen zufolge gaben Kraniche ihre Bruten auf den austrocknenden Neststandorten auf. Andere verloren ihre Küken; der Mangel an Insektennahrung könnte dafür ursächlich sein. Auch die an sich ja in niederschlagsarmen Gebieten, wie etwa in Spanien, sehr erfolgreich brütenden Weißstörche wurden in weiten Teilen Nordostdeutschlands deutlich beeinträchtigt.

Besonders auch der Brutbestand im brandenburgischen Rhinluch. In Linum, neben dem „Storchendorf“ Rühstädt/Elbe ebenfalls bisher als solches apostrophiert wegen des bisherigen überdurchschnittlich großen lokalen Weißstorchbestandes, hat dieser zweifelsfrei unter den Auswirkungen der Trockenheit gelitten. Es kamen hier nur etwa 1,8 Jungvögel pro Brutpaar zum Ausfliegen und traten den Herbstzug an. Zwei bisher traditionell stets von Brutpaaren besetzte Horste im Ort waren überhaupt nicht besetzt. Die Fachleute haben keine Zweifel, dass abermals und dieses Jahr ganz besonders, der Nahrungsmangel ursächlich für die geringen Aufzuchterfolge ist. Ein Zeitungsbeitrag   (Tagesspiegel v. 04.09.18) spricht vom „klapperdürren“ Jahr für die Weißstörche und zeigt einen Zusammenhang zwischen Trockenheit und Mangel an Nahrung für die Weißstörche dar. In 2017 hatten die hohen Niederschläge Ende Juni, Verluste unter den Küken bewirkt, diesmal der Niederschlagsmangel.

Es ist nicht das, absolut storchengünstige, trocken-warmen Wetter an sich abträglich sondern die Auswirkungen auf das natürliche Nahrungsangebot der Störche und vieler Vögel. Ungeachtet der Frage nach den tatsächlichen vielfältigen Ursachen*) des unstrittigen Mangels an Insekten - auch im Rhinluch - bleibt festzustellen, dass über die gesamte Vogel-Brutsaison über ein deutlich geringes Aufkommen an Insekten insgesamt bestand.

*): Die allgemein begierig aufgegriffene und plausible These von den, für das objektiv festgestellte und weithin feststellbare Fehlen der Insekten verantwortlichen, Einwirkungen von Agrochemikalien auf die Entomofauna der Agrozönosen hat ihre Schwachstellen. Dazu sei hier nur der Hinweis erlaubt, dass die Folgen der generellen klimatischen Entwicklung in ihren Auswirkungen auf die Insektenfauna wenig angesprochen werden. Welche Störungen bewirkt da z. B. das Ausbleiben geringer Temperaturen während der an Winterkälte adaptierten Entwicklungsruhe der Überwinterungsstadien oder der Larvenentwicklung insgesamt?

Gleichermaßen fehlte es an Regenwürmern, einer für die Ernährung der noch kleinen Storchenküken überaus wichtigen Beute. Diese haben sich infolge der Austrockung des Erdreichs wohl mehr als 50 cm tief in den Boden zurückgezogen und kamen kaum mehr zur Bodenoberfläche. Auch die als Nährtiere wichtigen, an sich ja von Trockenheit begünstigten, Feldmäuse waren spärlich vorhanden. Die Aufzeichnungen unserer Webcam auf dem Horst bei der Landpension Adebar (Linum) ließen erkennen, dass kaum Mäuse oder andere größere Beutetiere als Futter eingetragen wurden. Hingegen beobachtete ich am 03.Juni, dass ein Altstorch statt tierlichen Futters eine Menge Grünzeug mühsam auswürgte und eines der hungrigen Küken Teile davon direkt aufnahm. – Am Morgen des 04. Juni lag es tot im Nest, wurde dann am Nachmittag herausgeworfen. Die Obduktion des von uns geborgenen Tierkörpers erbrachte, dass der Kropf leer war; im fast leeren Verdauungstrakt fanden sich geringe Reste von Käfern, die hartschaligen Flügeldecken (Elytren), faseriges Pflanzenmaterial und Sand. Das Tier war in schlechtem Ernährungszustand und mangelhaft ernährt. – Pflanzenteile und Sand sind wahrlich keine Storchennahrung und wurden wohl von den Altvögeln in der Not der Nahrungsversorgung mit verfüttert.

Auf dem Horst waren nach dem Kamerabild 5 Eier abgelegt und bebrütet worden, aus denen vier Küken schlüpften. Eines davon verstarb schon im Mai und wurde aus dem Nest geworfen – es wurde sogleich vom Rotmilan entsorgt. Das dann am 03.06. verstorbene Küken war zuvor schon als das „Nesthäkchen“ zu erkennen gewesen. Die dann verbliebenen beiden Jungvögel entwickelten sich unter der Versorgung der Elternvögel zufriedenstellend, wenngleich die Altstörche einen hohen Zeitaufwand für die Futterbeschaffung hatten; sie erschienen relativ selten zur Futterübergabe. Wobei die Nähe zum nahrungsreichen Linumer Teichgebiet ihnen wohl zu Gute kam, auch mit dem Herbeitragen von Wasser.

Die Geländebeobachtungen ergaben, dass die großen, intensiv genutzten Grünland- und Ackerflächen der näheren Umgebung in diesem Jahr so gut wie gar nicht von den Nahrung suchenden Störchen aufgesucht wurden. Wenn bei dortigen Mäharbeiten auf den Intensivwiesen sich Störche zum sonst üblichen Futtererwerb einfanden, insbesondere wegen Aufnahme von Resten der Mähmaschinenopfer, verblieben sie, nach Beobachtungen von Maschinenführern, wegen fehlender Nahrungsobjekte nur kurzzeitig dort und suchten dann andere Flächen auf.

Anders hingegen stellte sich das Bild dar auf den in extensiver Bewirtschaftung stehenden Flächen, wie u. a. auf dem im Eigentum bzw. in Pacht des Vogelschutz-Komitees stehendem Grünland. Diese durch moderate Mahd extensiv gepflegten und nicht gedüngten Wiesen boten den weißen Störchen der Region ein passables Nahrungsangebot. Dort fanden sich jeweils zahlreiche Störche ein. Unser landwirtschaftlicher Kooperationspartner berichtet dazu: „es freut mich, während meiner Bewirtschaftung mehr als 30 Störche auf einmal gezählt zu haben, die während der Mahd fleißig Mäuse gefangen haben und vieles mehr.“ - Seine Fotoaufnahmen sprechen für sich.

Es kann keinen Zweifel geben, dass die Intensivbewirtschaftung durch die im Gebiet tätigen Großbetriebe die wesentlichen Ursachen für das Dilemma des Weißstorchbestandes des Rhinluchs bilden. Der aktuelle Dürresommer hat da zwar die Situation erheblich verschärft. Aber es steht schon längst sehr schlecht um Brandenburgs Weißstörche. Vor etwa zehn Jahren lag das Brutergebnis landesweit noch bei mehr als zwei Jungstörchen pro Horst und der Brutbestand stieg in 2014 – nach Rückkehr der dann Dreijährigen - sogar auf schließlich 1424 Brutpaare im gesamtem Land.

Aber von nun an ging´s bergab! Bereits 2014 waren im landesweiten Durchschnitt nur noch 1,8 flügge gewordene und ausfliegende Jungvögel zu verzeichnen. Derzeit sind es wohl nur noch 1,5 überlebende Jungstörche/Brutpaar.

Angesichts der natürlichen Verluste und vor allem solcher durch Unfall oder Abschuss und gezielte Nachstellungen (u.a. auch Vergiftung) während Zuges und in den Überwinterungsgebieten, reicht dieser jährliche Zuwachs keinesfalls mehr aus, um den Gesamtbestand zu erhalten. Das zeigt auch die jüngste Brutbestandsermittlung, die in 2017 für Brandenburg den Rückgang um 150 Paare auf 1274 Brutpaare ausweist. – Somit tragen Brandenburgs Störche nur noch zu ca. 18,4% des bundesweiten Brutpaarbestands von insgesamt 6914 Weißstörchen bei. Ein Bruterfolg von deutlich über 2 Jungen, etwa 2,5 ausfliegenden Jungvögeln pro Horst wie in Baden-Württemberg, wäre erforderlich, um den aktuellen brandenburgischen Bestand wenigstens zu erhalten.

Noch schlechter sieht es für die Störche in Mecklenburg-Vorpommern aus, wo der Bestand von 1142 Brutpaaren im Jahr 2004 auf nur noch 699 Brutpaare in 2017 gesunken ist (von diesen erbrachten im selben Jahr aber 279 Paare überhaupt keine Jungen!).

Es besteht einhellig die Auffassung, dass die wesentliche Ursache für die rückläufige Bestandsentwicklung auch des Weißstorchs vorrangig in der Lebensraumverschlechterung durch agrarindustrielle Landnutzung liegt. Das belegt etwa der Vergleich der Landnutzung etwa zwischen Brandenburg mit einem derzeitigen Grünlandanteil von 25% und Anbau von Raps und Mais auf 26% der Landwirtschaftsfläche und Baden-Württemberg mit Raps- und Maisanbau auf lediglich 15% der Fläche bei über 38% Grünlandanteil. Es ist freilich eine volkstümliche Mär, dass den Froschlurchen der Feuchtgebiete eine besondere Bedeutung als Nahrungsgrundlage der Störche zukommt. Der nahrungsopportunistische Weißstorch ernährt sich von der jeweils vorhandenen Beute aus Kleintieren wie Regenwürmern, Insekten, Mäusen, Ratten, Fischen oder Krebstieren, Eidechsen, Schlangen oder von Aas. So wie er die Opfer der Mähmaschinen usw. gezielt sucht, so nimmt er auch Eier oder Nestlinge anderer Vögel, vor allem bodenbrütender Arten. Entscheidend ist das vielfältige, reichliche Nahrungsangebot, wie es sich allerdings besonders auf den wenig intensiv genutzten Feuchtwiesen findet. Bei entsprechendem Vorkommen von Insekten, Kleinsäugern u.a. können aber Weißstörche sehr wohl ihr Auskommen auch auf trockenen Flächen finden. Was aber auf den großflächigen Monokulturen in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern längst nicht mehr gegeben ist: dort reicht die fortschreitend sinkende Nahrungskapazität nicht mehr zur Versorgung des Storchenbestands aus. Das immer häufigere Leerbleiben der Horste - Brutplatzangebote bestehen hinreichend! – und die sinkenden Aufzucht- und Bruterfolge sind die Folgen der Nahrungsknappheit. So wie in unserem Fall in Linum, in dem aus 5 abgelegten Eiern schließlich nur 2 ausfliegende Jungvögel hervorgingen.

Diese geringen Bruterfolge reichen nicht aus, um die großen Verluste auszugleichen, die vor allem auf dem Zug und in den Überwinterungsgebieten eintreten. Das gilt in hohem Maße für die „Ostzieher“-Störche aus dem östlichen Deutschland, die über den Balkan, die Türkei und den Nahen Osten bis in den südafrikanischen Raum ziehen. Der Langstreckenflug fordert ohnehin seinen Tribut an solchen Vögeln, denen es an hinreichender Kondition fehlt. So wie das für die schlecht ernährten brandenburgischen Störche zu befürchten ist. Jedoch ist die Route der Ostzieher nicht nur lang, sondern auch voller Gefahren. Abschuss und Unfälle bedingen eine große Zahl an Opfern. Wie das sehr dramatisch erkennbar wird aus den aktuellen Verlustfällen, die unsere polnischen Kollegen von PTOP dokumentiert haben: Die den von ihnen in Ostpolen mit Sendern bestückten diesjährigen Jungstörchen gefolgt sind und von 54 Senderträgern bereits 23 tot aufgefunden haben. Davon waren nur 4 durch natürliche Ursachen zu Tode gekommen. Die übrigen sind tödlichen Unfällen zum Opfer gefallen: Dem Tod an Stromleitungen. Denn noch immer fehlen auch in vielen EU-Ländern die Schutzvorrichtungen an den Masten der Mittelspannungsleitungen, auf denen die auf den Traversen landenden Großvögel einen tödlichen Stromschlag erfahren wenn sie mit einem Fuß auf das daran befestigte stromführende Kabel treten. Über entsprechende Sicherungsmaßnahen haben wir berichtet: In Katalonien haben wir den Stromversorger zur Anbringung der verfügbaren Schutzvorrichtungen veranlasst und damit bereits die Todesfälle bei Weißstörchen und anderen Großvögeln ausgeschaltet.

Die besonders gefahrenträchtigen Plätze sind solche ungesicherten Strommaste in der Nähe von Mülldeponien, auf denen die Störche nach Futter in Form von Abfällen oder Ratten usw. suchen. Zur Ruhe oder zur Übernachtung fliegen die Störche auf die Maste, wo sie dann ihre elektrische Exekution erwartet. Die polnischen Kollegen fanden schließlich in Bulgarien einen solchen Bereich einer Müllkippe, wo unter allein 10 inspizierten Strommasten 130 Storchenkadaver gefunden wurden. S. dazu:   http://ecology1.wixsite.com/farmlandecology/single-post/2018/09/13/Stork-massacre-near-Burgas-Bulgaria

Leider ist das nicht das einzige Gebiet, in dem Stromleitungen zuhauf solche Todesfälle verursachen. Schon im vorigen Jahr hatte ein im ostpolnischen Biebrza-Nationalpark besenderter Jungstorch es gerade bis in die westliche Türkei geschafft, wo seine sterblichen Überreste dann unter einer Stromleitung gefunden wurden. Auch aus Rumänien berichtet ein im dortigen Storchenschutz tätiger hiesiger Kollege vom selben Problem. Wenn schon im Bereich der EU, in der ja in Umsetzung der einschlägigen Richtlinien alle kritischen Strommaste längst mit Schutzvorrichtungen versehen sein müssten, diese unnatürlichen Todesfälle sich häufen, was ist dann zu erwarten aus allen anderen von den Störchen besuchten Gebieten? – Jedenfalls nicht Gutes für ihre Zukunft.

Was aber nicht Kapitulation vor den Grausamkeiten bedeuten kann. Es gilt vielmehr, alle Anstrengungen zu unternehmen, zumindest solche ja abwendbaren Todesfallen zu beseitigen. Für das Gebiet der EU wird es geboten sein, die jeweiligen Mitgliedsstaaten in die Pflicht zu nehmen, dass sie durch entsprechende Schutzmaßnahmen wie hierzulande längst erprobt, ihren Artenschutz-Verpflichtungen nachkommen. In den auf der Zugroute der Weißstörche liegenden Regionen die nötigen Schritte zu unternehmen, wird insbesondere auch eine Aufgabe der UNEP /CMS, des für den Schutz der wandernden Arten zuständigen Sekretariats in Bonn, des „Umweltgewissens der Vereinten Nationen", sein. Unter Einbeziehung der deutschen Bundesregierung in ihrer Verantwortung für das 1979 in Bonn geschlossene „Übereinkommen zur Erhaltung der wandernden wildlebenden Tierarten“, („Convention on the Conservation of Migratory Species of Wild Animals“) gilt es die nötigen Schutzmaßnahmen zum Weißstorchschutz zu veranlassen. Damit wird dieser einzigen Konvention, die ausschließlich für den Schutz wandernder Tierarten gegründet wurde, und die am 1. November 1983 in Kraft trat, die dem Weißstorch helfende, Geltung zu verschaffen sein. Entsprechend der seit 2012 hierzulande verbindlichen Vorgabe des Bundesnaturschutzgesetzes: § 41 Vogelschutz an Energiefreileitungen „Zum Schutz von Vogelarten sind neu zu errichtende Maste und technische Bauteile von Mittelspannungsleitungen konstruktiv so auszuführen, dass Vögel gegen Stromschlag geschützt sind. An bestehenden Masten und technischen Bauteilen von Mittelspannungsleitungen mit hoher Gefährdung von Vögeln sind .... die notwendigen Maßnahmen zur Sicherung gegen Stromschlag durchzuführen. ...“ muss auch anderswo der Weißstorch die nötige Wahrung der körperlichen Unversehrtheit erfahren.

Was uns aber nicht entlasten kann, unsere Lebensräume so zu revitalisieren, dass sie dem Storchenbestand langfristig die Existenz sichern. Selbst wenn in der jüngeren Vergangenheit für diese Vogelart ein deutlicher Bestandsanstieg zu verzeichnen war und der Weltbestand derzeit auf etwa 230.000 Paare geschätzt wir und der Weißstorch bisher als „nicht gefährdet“ eingestuft wird, ist dessen Welt keineswegs in Ordnung. Die Einschätzung kann trügerisch sein, denn die Summe aller nachteiligen Einwirkungen kann sehr rasch die Bestandssituation kippen lassen. Über 200.000 Paare klingt nach sehr viel. Aber bei unzureichendem Zuwachs tritt der Rückgang sehr schnell ein. Das Erlöschen regionaler Vorkommen leitet solches ein. Jedenfalls ist für den Weißstorch im östlichen Deutschland wenig Gutes zu erwarten. Zumal dieser fraglos mit dem polnischen Bestand kommuniziert, diese Tiere einer gemeinsamen Population zugehörig sind, geben die auch in Polen und im Baltikum massiv fortschreitenden Lebensraumveränderungen und intensivere Landschaftsnutzung, vor allem unter dem Diktat der EU-Agrarindustrie, nicht den Anlass zu besonderem Optimismus. Im Zuge des real gewordenen Klimawandels werden sich wohl auch solche Bedingungen wie jene dieses Trockensommers öfters wiederholen.

Dr. Eberhard Schneider, September 2018.  


Youtube Videos zu den Störchen von S. Petri


Störche bei der Futtersuche, während Mäharbeiten im Naturschutzgebiet des Kremmener Rhinluchs

  https://youtu.be/131AcOzLjsA

Schwalben bei der Insektenjagt
  https://youtu.be/C-pUF_8jK2s

Anmerkung:

Um einen ersten Anstoß zur Beseitigung der tödlichen Gefahren für die Störche und andere Großvögel an den Freileitungen in Bulgarien zu geben und die längst fällige Anbringung von isolierenden Abdeckungen an den Masten zu bewirken, haben wir   in einem ersten aussichtsreichen Schritt Kontakt zur Bulgarischen Botschaft in Berlin aufgenommen. Wir haben den Botschafter gebeten, sich der Sache anzunehmen und bei seiner Regierung auf die Problematik der  tödlichen Gefahren  hinzuweisen und die nötigen Schutzmaßnahmen einzuleiten. Gleichermaßen haben wir  uns an die  Bundesumweltministerin Svenja Schulze gewandt. Wir haben Sie gebeten, mit der bulgarischen Regierung in Verbindung zu treten und deren Tätigwerden einzufordern unter Verweis auf das Bundesnaturschutzgesetz:

§ 41 Vogelschutz an Energiefreileitungen

Zum Schutz von Vogelarten sind neu zu errichtende Maste und technische Bauteile von Mittelspannungsleitungen konstruktiv so auszuführen, dass Vögel gegen Stromschlag geschützt sind. An bestehenden Masten und technischen Bauteilen von Mittelspannungsleitungen mit hoher Gefährdung von Vögeln sind .... die notwendigen Maßnahmen zur Sicherung gegen Stromschlag durchzuführen. ...“

Ferner möge Sie darauf  verweisen, dass:  

Neben den Vorgaben der EU-Richtlinie über die Erhaltung der wild lebenden Vogelarten (Richtlinie 79/409/EWG) - 209 /147 EG, sowie der Richtlinie 92/43/EWG zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (Fauna-Flora –Habitat) und schließlich der internationalen Konvention  für den Schutz der wandernden Arten: Convention on the Conservation of Migratory Species of Wild Animals (1979) sowie dem Abkommen zur Erhaltung der afrikanisch-eurasischen wandernden Wasservögel: Agreement on the Conservation of African-Eurasian Migratory Waterbirds, AEWA es gilt  die Umsetzung  nötigen Schutzmaßnahmen zu veranlassen. Großvögel wie Störche  u. a. müssen die nötige Wahrung der körperlichen Unversehrtheit erfahren, auch in Bulgarien.

Auch unsere polnischen Kollegen werden über deren Botschafter in Bulgarien das gleiche Ersuchen vorbringen.

Notfalls wird als weitere Möglichkeit es geboten sein, die EU-Kommission einzubinden und eine Beschwerdegegen Bulgarien einzubringen.  

Dr. E. Schneider